Donnerstag, 17. Mai 2012
‘Ungehorsams-Initiative’

Im fernen Rom redet der Wiener Kardinal etwas von „Sanktionen“

20:40:38 | kreuz.net-Artikel 15207 | Zitatsammlung

Zuhause reitet er seine warme Erzdiözese in den Homo-Abgrund. Doch im Vatikan klopft er fromme Sprüche, um dort die dummen Neokonservativen über den Tisch zu ziehen.

(kreuz.net) Der H[…]-Kardinal Christoph Schönborn von Wien will nicht erklären, was ihn am Homo-Pfarrgemeinderat von Stützenhofen im Erzbistum Wien Florian Stangl beeindruckt hat.

Das sagte er dem Vatikanisten Andrea Tornielli für die Webseite ‘vaticaninsider.com’.

Er wolle die Privatsphäre des öffentlich Unzüchtigen schützen.

Der Kardinal vergleicht dessen Widernatürlichkeit [Anm: Moraltheologie „Sünden wider die Natur“] mit normalen Ehebrechern oder Wilden Ehen.

Es handle sich in diesen Fällen um „irreguläre Situationen“.

Seit wann hält Kardinal Schönborn die Lehre der Kirche aufrecht?

Die Hirten der Kirche müßten die Lehren der Kirche aufrechthalten, weil sie den Weg zum Glück darstellten.

Tornielli nimmt den Kardinal beim Wort: „Warum haben Sie dann nicht in Stützenhofen interveniert?“

Kardinal Schönborn windet sich: „Weil wir anerkennen müssen, daß nicht nur jene, die objektiv in der moralischen Unordnung leben, sondern wir alle Vergebung und Barmherzigkeit brauchen.“

Das war ein klarer Präzedenzfall

Tornielli weist den Kardinal darauf hin, daß er einen Präzedenzfall geschaffen hat.

Der Kirchenfürst leugnet: „Die Position der Kirche zu diese Themen hat sich nicht geändert und es ist kein Präzedenzfall.“

Es handle sich um eine „Ausnahme“, wie es bereits andere gebe – jongliert der Kardinal mit Worten.

Dann sagt er eine Wahrheit, die er selber mit Füßen tritt: „Es gibt keine Barmherzigkeit ohne Wahrheit.“

Ehebrecher und Gomorrhisten müßten anerkennen, daß sie nicht gemäß dem Plan Gottes lebten.

Sie müßten beichten und versuchen, nicht mehr zu sündigen.

Vertröstung auf einen Sinnlos-Hirtenbrief

Zum altliberalen Schisma in Österreich erklärte der Kardinal, daß die ‘Ungehorsams-Initiative’ angeblich von ihrem „Aufruf zum Ungehorsam“ zu unterscheiden sei.

Er gibt zu, daß die Bischöfe ihr gegenüber „geduldig“ geblieben seien – „zu geduldig, werden manche argumentieren“.

Im Jahr des Glaubens werde die Bischofskonferenz aber einen Hirtenbrief publizieren, der die Frage rund um die Dissidenten behandle.

Glaubt er, daß ihm jemand glaubt?

Tornielli hakt nach: „Was wird, wenn die Unterstützer der Pfarrer-Initiative nicht kleinbeigeben?“

Dann will Kardinal Schönborn ihnen sagen: „Jetzt ist es Zeit, die Dinge gerade zu rücken.“

Der Kirchenfürst kündigt an, Entscheidungen zu treffen.

Erstmals schließt er „disziplinarische Sanktionen“ nicht mehr aus: „Ich hoffe, daß wird nicht notwendig sein.“

Die angeblichen Sanktionen würden von den Bischöfen ausgehen, „nicht von Rom“.

Er ist selber einer

Der Kardinal gibt zu, daß sich die Ungehorsam-Initiative aus den graugewordenen Priestern der 1968er Generation rekrutieren.

Mit dieser Aussage wolle er niemanden verächtlich machen: „Es ist ein Faktum.“

Der altliberale Kirchenfürst stimmt mit den Altliberalen darin überein, daß es eine Krise gibt.

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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