Montag, 4. März 2013
Papst Benedikt XVI.

Bemerkenswerte Worte des Nuntius über das wahre Konzil

Bischofsamt im Hohen Dom zu Sankt Stephan in Wien zum Ende des Pontifikates von Papst Benedikt XVI.

Die Pummerin läutet zum Abschied von Papst Benedikt XVI. [Bild: kreuz-net]

Am Abend des 28. Februar im Jahre des Herrn 2013 las in der mit andächtigen Gläubigen ganz gefüllten Dom- und Metropolitankirche Sankt Stephan zu Wien der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Zurbriggen, eine Messe zum Ende des Pontifikates von Papst Benedikt XVI.

Die Liturgie – novus ordo – war dürftig; die Meßgewänder waren unansehnlich; die musikalische Gestaltung hätte man besser arrangieren können; was freilich in erfreulichster Weise bemerkenswert war, waren die Worte des Nuntius, der das Wirken Benedikts XVI. würdigte und dabei durchaus nicht inhaltsleer und harmlos blieb.

In der deutschen Nationalkirche in Rom befindet sich das Grabmal von Papst Hadrian VI.; eine Inschrift darauf lautet sinngemäß, daß auch beim besten Mann die Zeit, in die er hineingestellt ist, zu einem maßgeblichen Rahmen seines Handelns wird. Zurbriggen merkte an, daß dies in besonderem Maß auch für Benedikt XVI. Geltung habe, der in für die Kirche schweren Zeiten auf den Papstthron berufen wurde.

Der Nuntius zitierte Benedikts Ausspruch von der gegenwärtig herrschenden Diktatur des Relativismus, der gegenüber der Papst stets ermutigt hat, sich auf Christus einzulassen, jenes Gottvertrauen, zu dem auch Jeremias aufruft, von dem die Lesung der Messe gewählt ist.

Deutung des II. Vaticanums

Die drei Enzykliken des Papstes werden erwähnt, sein Werk über „Jesus von Nazareth“ und die Bemühungen Benedikts um das richtige Verständnis von Liturgie und um die richtige Interpretation des Zweiten Vatikanischen Konzils, das eben nicht als Bruch gedeutet werden darf, nach welchem alles anders sei, als es die nahezu Zweijahrtausende davor gewesen ist.

So ist es eben auch abwegig, von einer vorkonziliaren und einer nachkonziliaren Kirche zu sprechen. Jene falsche Deutung des Konzils hat uns in jene Krise gebracht, in der sich die Kirche heute befindet, wie der Nuntius klar formulierte; und er merkte sinngemäß noch an, daß sich uns der wahre Wert des Konzils, und jenes wahre und eigentliche Konzil, erst dann erschließen werde, wenn der bislang angehäufte modernistische Schutt weggeräumt worden ist.

Um acht Uhr abends, kurz vor der Wandlung, hielt der Nuntius inne, als hinein ins ehrfürchtige Schweigen im gotischen Dom die Pummerin zu läuten begann, den Beginn der Heiligen Handlung anzeigend, wie auch das selbstgewählte Ende dieses Pontifikates. Etlichen standen Tränen in den Augen. Zweifellos ein historischer Moment.

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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