Bischof Williamsons Eleison Kommentare,
Nummer DCXLVIII (648)
Sucht im Gebet, beim Rosenkranz, der Heil’gen Messe Rat
Und schreitet, so gerüstet, dann voll Gottvertraun zur Tat!
Wo immer komplizierte und umstrittene Ideen der Öffentlichkeit unterbreitet werden, bedarf es einer klassischen propagandistischen Technik, um die Aufmerksamkeit der Menschen auf ein eindrückliches Bild zu lenken, das gemeinsam mit der neuen Botschaft in ihrem Geiste haften bleiben wird. Diese Rolle war sicherlich den Pachamama-Statuen zugedacht, die bei der kürzlich durchgeführten Bischofssynode in Rom von Anfang bis Ende im Mittelpunkt standen. Der Zweck der Synode bestand angeblich darin, dem Papst Ratschläge für die Zukunft der Katholischen Kirche zu erteilen. Der Papst selbst hielt fest, daß es sich um Statuen der Mutter Erde handelte, in anderen Worten, um heidnische Götzenbilder. Ohne jeden Zweifel haben sie die Aufmerksamkeit mancher Katholiken erweckt. Ein junger Österreicher und sein Freund warfen fünf davon in den Tiber. Das Interview, das er anschließend John-Henry Westen von „Life Site News“ gewährte, war in höchstem Maße erbaulich und verdient es „inmitten der Düsternis, die uns umgibt,“ hier wiedergegeben zu werden, wenn auch wie üblich in abgekürzter und leicht modifizierter Form. Alexander Tschugguel ist 26 Jahre alt, hat im Sommer dieses Jahres geheiratet und lebt im Zentrum von Wien.
Was hat Sie dazu bewogen, die Götzenbilder aus der Kirche zu entfernen? Haben Sie an die möglichen Folgen für sich selbst gedacht?
Ich und meine Frau interessierten uns für die Synode. Wir besuchten die Kirche, wo Gegenstände aus dem Amazonasgebiet ausgestellt waren. Ich erkannte die Pachamama-Statuen sofort als Götzenbilder, die einen Verstoß gegen das Erste Gebot darstellen. Mein Beweggrund war einfach — sie aus der katholischen Kirche entfernen und das Heidentum aus dem katholischen Gotteshaus bannen. Bezüglich der Folgen habe ich nie daran gedacht, was für Auswirkungen die Entfernung der Statuen für mich haben könnte. Eine wirklich schwerwiegende Folge unserer Taten ist, nicht in den Himmel zu kommen. Im Vergleich hierzu war diese Tat für mich nicht zu viel.
Könnten Sie uns vielleicht etwas über Ihr Leben im katholischen Glauben erzählen?
Ich wurde erst Katholik, als ich im Alter von 15 Jahren vom Lutheranismus konvertierte. Je mehr ich mich mit dem katholischen Glauben beschäftigte, desto schöner wurde er. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, kein Katholik zu sein.
Wie haben Sie sich geistig auf die Entfernung der Götzenbilder vorbereitet?
Mit sehr intensivem Gebet. Jeden Tag viele Rosenkränze und wenn möglich eine tägliche Messe. Wir beteten bis zu dem Augenblick, wo wir die Kirche betraten, um die heidnischen Statuen daraus zu entfernen, und auch während wir dies taten. Die geistige Vorbereitung gab den Ausschlag. Ohne das Gebet wäre die Tat unmöglich gewesen.
Fürchteten Sie sich vor den Behörden, davor, das Gesetz zu brechen, wegen der Götzenbilder möglicherweise in eine Konfrontation verwickelt zu werden?
Wir haben keinen Streit gesucht, sondern wollten einfach die heidnischen Standbilder aus der Kirche entfernen. Wir betraten die Kirche unmittelbar nach ihrer Öffnung, um eine Konfrontation zu vermeiden. Wir stahlen nichts für unseren persönlichen Gebrauch und suchten keine Publizität. Für den Fall, daß man uns gerichtlich zur Verantwortung ziehen sollte, vertrauten wir auf unsere Ruhe und auf das Gebet, um für die Folgen gerüstet zu sein.
Wie reagierten Sie später, als der Papst als Bischof von Rom sich für Ihren Umgang mit den Statuen entschuldigte?
Erstens nannte er sie „Pachamama“, was beweist, dass sie tatsächlich Götzen sind. Zweitens haben wir nicht gegen die Menschen Amazoniens gehandelt, sondern für sie, damit sie zur wahren katholischen Religion finden. „Heiliger Vater, bitte verstehen Sie uns. Wir wollen einfach keine Götzenbilder in der Kirche haben. Wir wollen, daß die Kirche Jesus Christus sowie der kirchlichen Tradition folgt.“
Viele Menschen werden einwenden, sie haßten Papst Franziskus schlicht und einfach.
Ich würde den Papst niemals hassen. Ich will niemanden hassen. Er braucht unsere Gebete und unsere demütige Hilfe jeden Tag, um es für ihn leichter zu machen, uns zu verstehen. Wenn die Synode einberufen wurde, um ihm zu helfen, warum dürfen Laien ihm dann nicht auch helfen?
Ihre Tat hat zahlreichen Gläubigen Mut gemacht. Selbst hochrangige Prälaten nannten Ihr Vorgehen „heldenhaft.“
Ich fühle mich geschmeichelt, aber es ging uns nie darum, uns als Helden aufzuspielen. Wir wollten nur tun, was in den Augen Gottes richtig ist. Das Erste Gebot verbietet es, sich vor einem Standbild jeder Art zu verbeugen. Genau diese Verbeugung erfolgte jedoch in den Gärten des Vatikans.
Sie haben die Synode verfolgt. Was möchten Sie zu ihr und zu ihrem Ausgang sagen?
Sie hat verkündet, sie werde sich mit längst geregelten Fragen wie verheirateten Priestern und Frauenpriestern beschäftigen. Das hat mich mißtrauisch gemacht. Dann rückte der gesamte politische Aspekt der Synode in den Mittelpunkt — es war eine große Mischung von falschen Ideen und Politik. Doch diente die Synode vorgeblich nicht lediglich dazu, den Papst zu beraten? Jetzt heißt es, ihre Beschlüsse müßten in die Praxis umgesetzt werden, etwa in Deutschland. Die Menschen müssen es begreifen: Hinter der Synode stand die globalistische Agenda.
Sie haben gehandelt! Was raten Sie anderen jungen Menschen wie Ihnen, damit sie ebenfalls handeln?
Besucht die nächstgelegene traditionelle Kirche. Betet immer und immer wieder den Rosenkranz. Lest, um die Philosophie und Geschichte der Kirche kennenzulernen. Sprecht mit Verwandten, mit Angehörigen Eurer Gemeinde, mit Freunden. Nehmt dabei kein Blatt vor den Mund! Tretet Vereinigungen bei, die sich für das Leben und die Familie einsetzen; helft Eurem Priester, und so weiter …
Kyrie eleison.
(14. Dezember 2019)
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„Nec laudibus nec timore!“
Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch
Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.