Mittwoch, 17. Juli 2019
Kirchenkampf

Bischöfliches Mobbing gegen aktiven konservativen Pfarrer

Wer sich in der Krautwaschl-Diözese Graz-Seckau an die katholische Lehre hält, hat es nicht leicht

Kampfgebiet Kirche: Blick von Pöllauberg auf das ehemalige Augustiner-Chorherrenstft in Pöllau, wohin selbst der steirische Bischof zur Verfolgung seiner Priester anmarschiert [Bild: kreuz-net/G. Schneeweiß-Arnoldstein]

Beliebter und erfolgreicher Priester im Visier des Bischofs Krautwaschl

Bischof Wilhelm Krautwaschl rückte am 23. Juni 2019 persönlich zur Exekution in die Wallfahrtskirche des oststeirischen Ortes Pöllau an: Der beliebte und weit über die Grenzen seiner Pfarren hinaus bekannte katholische Pfarrer von Pöllau und Pöllauberg, Hw. Roger Ibounigg, sollte nach dem Wunsch des Bischofs der modernistisch verbogenen Diözese Graz-Seckau beide oder zumindest eine seiner beiden Pfarren abgeben und nur mehr Pfarrer im hochgelegenen Pöllauberg mit knapp 2.000 Einwohnern bleiben.

Die Diözese widersprach in einer undatierten (aber vom 25.?Juni 2019 stammenden) Presseaussendung „anderslautenden Gerüchten“ von einem „Amtsenthebungsverfahren“, das „nach einer Reihe von klärenden Gesprächen seitens des Diözesanbischofs“ allerdings „kein Thema“ mehr sei.

Bistum streute selbst die Gerüchte

In einer vorangegangenen „Stellungnahme zu den Berichten rund um eine Absetzung des Pfarrers von Pöllau und Pöllauberg“ vom 18.?Juni 2019 hat Bischof Krautwaschl die „Gerüchte“ als Drohgebärde allerdings selbst in die Welt gesetzt: „Sollte – wider Erwarten – der Priester in seinem Gehorsam gegenüber dem Bischof der Veränderung nicht zustimmen wollen, könnte der Bischof dies auch gegen den expliziten Willen des Betroffenen durchsetzen. Dies würde ein Amtsenthebungsverfahren eines Pfarrers gemäß den Vorschriften von c. 1740 ff. zur Folge haben.“ – bischöfliches Mobbing in seiner „schönsten“ Form.

Bischof Krautwaschl in traditionslosem Umhang und verbogenem Stiegengeländer als Bischofsstab – Nicht die Priester, sondern die „Pastoralassistenten sollen Orientierungshelfer sein“. Die Alt-68er haben wieder Saison … [Ausriß: katholisch.at]

Vatikanum-II-Desasterdiözese

Unter dem nicht gerade als intellektuell bekannten Bischof Johann Weber zog ab Ende der 1960er Jahre der Vatikanum-II-Modernismus und der „Geist des II. Vatikanums“ in der Diözese Graz-Seckau ein. Wohlbekannt der Ausspruch eines Jahrgangskameraden von Weber, als dessen Ernennung publik wurde: „Unser Jahrgangsdümmster ist Bischof geworden!“

Mißbildung von „Theologen“

Die Katholisch-Theologische Fakultät an der Karl-Franzens-Universität Graz verschrieb sich dem Leitbild „Feministische Theologie“, gleichsam als Widerspruch zur Katholischen Lehre und zum Klerus, und brachte miß-„gebildete“ Theologen und „Theologinnen“ hervor, die die Kirche nicht wirklich brauchen kann und nun als „PastoralassistentInnen“ Erwerbsquellen und Machtpositionen innerhalb der Kirche suchen.

Selbst im Grazer Priesterseminar war das Tragen geistlicher Kleidung ebenso unerwünscht wie die im Katholischen einzig denkbare Form des knienden Empfangs der Heiligen Gabe in Form der Mundkommunion.

Fehlender Priesternachwuchs als Ergebnis

Mit „Erfolg“: 2017 gab es in der Diözese Graz-Seckau keine Priesterweihe mehr, und auch 2019 mußten ein Vietnamese und eine Rumäne als Steirerersatz einspringen – deutlicher kann der Irrweg der „offenen Kirche“ nicht illustriert werden.

Antiklerikaler Affenzirkus

Doch was wirft man dem konservativen Pfarrer vor?

In diesem Umfeld wird der antiklerikale Affenzirkus unter kräftiger Mithilfe eines linkskatholischen Leitmediums gegen Hw. Ibounigg nachvollziehbar, der sich der Rückbesinnung auf das Katholische und auf den Kern des Glaubens in seinen Pfarren widmete und, oh Schreck!, den Katholiken gar die Beichte vor der Kommunion ans Herz legte. Plötzlich stand nicht der „allwissende“ Laie mit seinem „autonomen Gewissen“ im Mittelpunkt, sondern wieder der Liebe Gott.

Aktiver und angesehener Priester

Hw. Ibounigg ist einer der aktivsten steirischen Pfarrer, er organisiert seit Jahren äußerst erfolgreich Jugendtreffen, an denen jeweils rund 400 ?Jugendliche teilnehmen, oder Jungfamilienzusammenkünfte mit mehr als 1.200?Katholiken; er richtete in einer Kapelle die Ewige Anbetung ein, die – zeitlich abgestimmt – rund um die Uhr Gläubige zum Gebet besuchen. Der Kardinal Schönborn huldigenden Internetplattform „kath.net“ gegenüber sagt Hw. Ibounigg: „Die Hauptzielrichtung ist [das] Gebet um geistliche Berufung, das ist die große gegenwärtige Not der Kirche.“ Angesichts des desaströsen Status beim Priesternachwuchs muß das für den (auch vor seiner Ernennung) verantwortlichen Bischof Krautwaschl wie eine schallende Ohrfeige klingen.

Kampfansage der „weltoffenen und toleranten“ Alt-68er-Kirchenfunktionäre

Der „Zauber“ begann schon 2007, als Hw. Ibounigg den völlig deplazierten und den Kirchenraum zerstörenden Volksaltar aus der Kirche in Pöllauberg entfernte. „Weltoffene“, im Geiste aber antiklerikale Laien trommelten schon damals zum Halali auf den Pfarrer. Eine kleine Gruppe, aber mit Unterstützung des linkskatholischen kleinen Blättchens und der umstrittenen Religionsabteilung des ebenso umstrittenen Rotfunks ORF. Seitdem gilt Hw. Ibounigg als Störfaktor in einer von Laien dominierten Diözese.

Von Bischof Egon Kapellari wurde das segensreiche Wirken in Pöllau ebenso geschätzt wie von Kardinal Schönborn oder ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, der 1979 in Pöllauberg geheiratet hatte. Doch mit dem Bischofswechsel sahen Intriganten ihre Chance gekommen.

Bischof Krautwaschl kommt persönlich zur Priesterexekution

Während des Gottesdienstes am 23. Juni 2019 in Pöllau vor mehr als 800 Gläubigen verkündete nun Bischof Krautwaschl: „So kann und möchte ich Ihnen heute zusagen, daß wir uns in einem christlichen und priesterlichen Miteinander bemühen, eine gute Lösung für die Pfarre Pöllau zu finden“ und sprach auch von Haß und von der Verbreitung von Gerüchten und Unwahrheiten.

So „miteinander“ dürfte der „Abschuß“ (wie es des Pfarrers Gegner bezeichnenderweise nennen) des Geistlichen nicht erfolgt sein, repliziert Hw. Ibounigg doch auf das bischöfliche Diktat: „Mit durchaus schwerem Herzen teile ich Ihnen mit, daß ich mein Amt als Pfarrer von Pöllau aufgeben werde.“

Priester sind in der Vatikanum-II-Kirche unerwünscht

Im Hintergund dürfte aber stehen, daß die Diözesanleitung (und damit ist vorrangig nicht Bischof Krautwaschl gemeint) im klassischen Sinn antiklerikal durchsetzt ist und ein in einer Pfarre fest installierter Pfarrer, der die Eucharestie feiert, dem säkularisierten Wortgottesdienst in Seelsorgeanstalten, in denen sich die Laien-„Theologen“ genüßlich austoben können, im Wege steht.

Gerade in einer Diözese, die durch langjährige Fehlentwicklungen an einem gravierenden Priestermangel leidet, sollte man achtungsvoller mit Priestern umgehen.

Wie heißt es doch so richtig in einem Gedicht von Hw. Ibounigg: „Wohl der Kirche, die ihn hat: den Gott geweihten Zölibat!“

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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