Samstag, 23. Februar 2019
Eleison Kommentare DCVI (606)

Die USA auf dem Irrweg

Bischof Williamsons Eleison Kommentare,
Nummer DCVI (606)

Gott sei Dank, wenn Putin und Trump bisher den Krieg abwenden 
Möge keiner der beiden verfrüht durch Mörderhand enden!

 

In der letztwöchigen Ausgabe dieser Kommentare wurde der russische Präsident Putin zitiert, der die Vereinigten Staaten von Amerika 2014 anklagte, „sämtliche weltweite Sicherheitssysteme zerstört“ zu haben. Was meinte er damit?

In den 1980-er Jahren hatten US-Präsident Reagan und der sowjetische Führer Gorbatschow begriffen, welche Gefahren das Horten von Nuklearwaffen auf beiden Seiten heraufbeschwor. Gemeinsam schlossen sie mehrere Verträge ab, in denen sie sich verpflichteten, ihr Waffenarsenal zu verringern und auf die Produktion anderer besonders gefährlicher Waffen zu verzichten, die sie noch nicht besaßen. Diese Verträge trugen dazu bei, die Spannungen abzubauen und bis zum Ende des Kaltes Krieges, ja darüberhinaus, den Frieden zwischen den beiden Nationen zu sichern. Doch dann schufen der Fall der Berliner Mauer und der Zusammenbruch der UdSSR eine neue Situation auf der weltpolitischen Bühne — die USA waren jetzt die einzige Supermacht. Würden sie die Weisheit besitzen, ihre überwältigende militärische Macht nicht zu mißbrauchen?

Etliche politische Führer in den USA verlangten eine echte Reduzierung der Militärausgaben — wozu brauchte es denn jetzt noch so viel Geld für das Militär? — aber schon 1961 hatte der scheidende Präsident Eisenhower die US-Bürger in seiner berühmten Abschiedsrede vor dem „militärisch-industriellen Komplex“ des Landes gewarnt, welcher einen allzu großen Einfluß auf das politische Leben ausübe. Unter diesem Komplex verstand er die informelle Dreierallianz, die sich zwischen den bewaffneten Streitkräften, der Schwerindustrie und dem Kongreß herausgebildet hatte, und es bestand die Gefahr, daß sie gemeinsam den Krieg anstreben würden — um der schwindelerregenden Profite wegen, die sich mit der Herstellung teurer Waffen machen ließen. Anno 2011 zum Beispiel gaben die USA für ihr Militär mehr aus als die nächsten 13 Nationen zusammen.

Die Wahrheit ist, daß eine kapitalistische Wirtschaft sich am Krieg fettmästet, weil die Herstellung von Waffen gewöhnlich kostspielig ist, und wenn sie zerstört werden und ersetzt werden müssen, steigert das den Umsatz der Produzenten noch mehr. Somit gab es am Ende des Kalten Krieges wenigstens drei Argumente für die Aufrechterhaltung der hohen Ausgaben für Waffen: Die USA müssten immer noch bereit sein, sich gegen Bedrohungen zu wehren, die jederzeit auftauchen könnten; die Wirtschaft benötige den Umsatz; die Welt brauche einen Polizisten. Innerhalb vernünftiger Grenzen ist jedes dieser drei Argumente nicht von der Hand zu weisen, doch der Plan, den die Führer der USA (insbesondere Dick Cheney) am Anfang der neunziger Jahre zur Gestaltung der amerikanischen Politik ausarbeiteten, war eben nicht vernünftig, weil es ein Plan zur Erringung der amerikanischen Weltherrschaft war. Er forderte die USA dazu auf, ihre überwältigende militärische Übermacht zu wahren und das Aufkommen neuer Rivalen zu verhindern, die ihnen in der weltpolitischen Arena den Fehdehandschuh hinwerfen konnten. Er ruft zur Herrschaft über Freund und Feind zugleich auf. Er besagt nicht nur, daß die USA mächtiger als andere oder am mächtigsten sein müssen, sondern daß ihre Macht absolut sein muß. Der Plan hat der Abrüstung den Garaus gemacht und der Wiederaufrüstung den Weg geebnet. (Für den Cheney Plan, sehen Sie http://www.informationclearinghouse.info/article1544.htm).

Dass ein derartiger Plan an gefährlichem Hochmut und überbordendem Ehrgeiz krankt, sollte jedem klar sein, der über ein Mindestmaß an Kenntnis der menschlichen Natur verfügt. Unter Präsident Clinton (1992–2000) wurde die Verwirklichung des Plans verlangsamt, doch sobald Dick Cheney mit den Republikanern als Vizepräsident an die Macht zurückkehrte, wurde die zutiefst böse Idee, ein neues Pearl Harbor zu orchestrieren, um die Menschen für eine Politik zu gewinnen, die sie unter normalen Umständen nie und nimmer gutgeheißen hätten, in die Praxis umgesetzt — mittels der Terroranschläge vom 11. September 2001, einer der größten Lügen der gesamten Geschichte, die nur von der Geheimregierung (dem wahren „Deep State“) hinter der öffentlichen Regierung inszeniert worden sein konnte, der damals jedoch ein schlagender Erfolg bei der Förderung von Cheneys Plan beschieden war. Sie ermöglichte mit einem Schlag die militärische Invasion des Irak sowie seither vieler anderer Kriege und Aggressionen. Sie führte auch dazu, daß sich die Bestrebungen zur Errichtung eines weltweiten Polizeistaates mit Riesenschritten ihrer Verwirklichung nähern. Doch Lügen sind der unverwischbare Fußabdruck Satans. Hieraus folgert, dass Cheneys Plan zur Sicherung der militärischen Weltherrschaft der USA, und das im Namen der „Demokratie,“ etwas Satanisches an sich hat.

Eine nüchterne und gesunde Einschätzung der irrsinnigen US-Politik, die direkt auf den dritten Weltkrieg zusteuert, findet man bei PaulCraigRoberts.org. Roberts, unter Präsident Reagan ein hochrangiges Regierungsmitglied, konnte die Ereignisse aus nächster Nähe beobachten, und er verfolgte mit Bewunderung, wie es Reagan und Gorbatschow gemeinsam gelang, den Weltfrieden zu schützen. Beten wir also für Trump wie für Putin. Mit all ihren Fehlern sind beide sicherlich Geschenke Gottes, für die wir Gott dankbar sein müssen.

 

Kyrie eleison.

 

(23. Februar 2019)

 

 

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