Samstag, 24. November 2018
Eleison Kommentare DXCIII (593)

„Diabolische Desorientierung“

Bischof Williamsons Eleison Kommentare,
Nummer DXCIII (593)

Auch ein Prälat, der Gutes will, kann den wahren Glauben verlieren 
Weicht er vom rechten Wege ab, wird er auch seine Herde verführen.

 

Schon seit langer Zeit gibt es Katholiken, die — besonders wenn sie über das … freimaurerische Komplott zur Zerstörung der Kirche Bescheid wissen — die Meinung vertreten, daß die Prälaten, welche die Kirche seit Vatikan II leiten, wahrhaftige Verbrecher sind. Andererseits schrecken viele Katholiken aufgrund ihrer Menschenliebe und ihres tiefverwurzelten Respekts vor Priestern vor einer dermaßen drastischen Schlußfolgerung zurück. Doch im Jahre 2018 zeigen sich die fauligen Früchte von Vatikan II immer deutlicher. Hier das Zeugnis eines amerikanischen Priesters, der nicht der Priesterbruderschaft St. Pius X. angehört:

Bezüglich der Lage innerhalb der Kirche gilt es einen harten Standpunkt einzunehmen. Schwester Lucias Worte „diabolische Desorientierung“ erinnern an ein Interview, das anno 2021 in der im Vatikan erscheinenden Zeitschrift 30 Days veröffentlicht wurde. Pater Gabriel Amorth, damals führender Exorzist des Vatikans, äußerte sich darin über den kurz zuvor abgeänderten Ritus des Exorzismus. Er behauptete, das Neuritual sei dermaßen verwässert, daß es gegen den Teufel geradezu wirkungslos sei. Schwester Lucia hatte recht: Wenn es je eine „diabolische Desorientierung“ gab, dann hatten wir es schon damals mit einer solchen zu tun, aber seit 2001 sind die Dinge noch viel schlimmer geworden. Warum hätte Satan denn auch aufhören sollen? Es war lediglich der Anfang.

Beispielsweise sind manche der Ansicht, der neue Ritus der Priesterweihe sei ungültig, während der Gebrauch des traditionellen Ritus verboten sei. Warum denn, um Himmels willen? Plant die Neukirche etwa, die Welt der legitimen Priesterschaft zu berauben? Wie könnte man den Weg besser für den Antichrist ebnen? Ist die Menschheit ohne eine gültige Form des Exorzismus, wie sie Pater Amorth vertrat, und ohne eine legitime Priesterschaft dem Teufel denn nicht hilflos ausgeliefert? Die herrschenden Mächte schreiten seit Vatikan II sehr schnell und zielbewußt auf ihrem Pfad voran. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Die Beweise sind einfach zu überwältigend. Die Hierarchie der Kirche glaubt nicht mehr daran, daß die Sakramente heute noch irgendeine Bedeutung besitzen. Dies ist die Position Luthers, der jetzt im Vatikan auf Veranlassung des gegenwärtigen Papstes mit einer Statue geehrt wird — es ist vollkommener Irrsinn!

Was die weltlichen Dinge betrifft, so befinden sich die USA in einem Zustand des Chaos. Das Land ist zutiefst gespalten und wird von Haß auf alles verzehrt, was richtig und gerecht ist. Es haßt alles, was von Gott stammt, und schwelgt in Zwietracht und Häßlichkeit. Die Kirche, die einst ein Hort des Trostes und des Friedens war, scheint unwichtig geworden zu sein. Die Neumesse allein reicht schon aus, um allen Neubischöfen den Tod an den Hals zu wünschen!

Ich bin aufrichtig davon überzeugt, daß die Kirche nicht mit menschlichen Mitteln gerettet werden kann. Der diabolische Einfluß ist zu stark, und die wahren Absichten von Vatikan II treten mittlerweile unverhüllt zutage. Fünfzig Jahre Gehirnwäsche und erzwungener Gehorsam haben die Katholiken blind und — was noch schlimmer ist — gleichgültig gegenüber den Entwicklungen gemacht. Es macht den Anschein, als sei es dem Teufel gelungen, das, was die Kirche einst war, zu zerstören. Erzbischof Lefebvre hat eine Operation zu ihrer Rettung in die Wege geleitet, doch jetzt ist Satan entschlossen, alles, was von der Priesterbruderschaft des Erzbischofs und der Tradition noch übrig geblieben ist, zu infiltrieren und zu vernichten. Langsam, aber sicher umgarnt der Teufel die Traditionalisten, so wie er die Bischöfe vor dem Konzil umgarnt hat. Die Führer der Bruderschaft mögen durchaus wissen, daß sie vom rechten Pfade abgewichen sind, aber wenn sie weiterhin mit dem Feuer spielen, werden sie sich unvermeidlich verbrennen.

Unter diesen Umständen mag es zwar so scheinen, als sei es der Mensch, der hier auf Erden über Kirche und Welt regiert, doch ohne jeden Zweifel gehen all diese Verwirrung und all dieser schiere Wahnsinn auf das Wirken eines diabolischen Einflusses zurück. Aufgrund der skeptischen Reaktionen der meisten Katholiken habe ich lange gezögert, die Prälaten als die wahren Schuldigen zu benennen, aber jetzt kann ich nicht mehr länger zaudern. Wenn das gilt, was die Heilige Schrift über die Apokalypse sagt, kann man vielleicht nichts tun, um dem Chaos Einhalt zu gebieten, und Christus allein wird die Ordnung wiederherstellen. Er sagt, daß es kurz vor dem Weltende nur ein Überbleibsel von Rechtgläubigen geben wird.

 

Kyrie eleison.

 

(24. November 2018)

 

 

© 2011–2018 BRN Associates, Inc. Alle Rechte vorbehalten.

Interessierten Lesern dieses Artikels wird eine einfache, nicht-ausschließliche Lizenz eingeräumt, den Artikel auszudrucken, per E-Post weiterzuleiten und bzw. oder im Internet zu veröffentlichen, solange keine inhaltlichen Änderungen am Artikel vorgenommen werden und solange diese Vorbehalts-Notiz mitgeliefert wird. Dies gilt für jede Art von hiermit erlaubter Vervielfältigung. Abgesehen von dieser beschränkten, nicht-ausschließlichen Lizenz darf kein Teil des Artikels ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form oder durch irgendwelche elektronische oder mechanische Mittel, einschließlich Informationsspeicherungs- und Datenabfragesysteme, vervielfältigt werden. Ausgenommen sind Rezensenten, die kurze Passagen in einer Rezension zitieren dürfen, sowie jene Fälle, in denen hierin vervielfältigte Inhaltsrechte von seinen ursprünglichen Autoren oder anderen Rechteinhabern beibehalten werden. Eine weitergehende Vervielfältigung bedarf einer gesonderten Genehmigung.

Anfragen zu Benutzungs- und sonstigen Rechten bitte richten an: editorial@marceleditions.com

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
© kreuz-net.info, EMail: redaktion@kreuz-net.info, Impressum