Samstag, 1. September 2018
Eleison Kommentare DLXXXI (581)

„Widerstand“ — Wohin? — I

Bischof Williamsons Eleison Kommentare,
Nummer DLXXXI (581)

Wer Widerstand leistet, darf im Glaubenskampf niemals verzagen
Wer rettet die Kirche denn heut? Nur die, die den Widerstand wagen!

 

Wenn sich jemand immer noch fragt, was die katholische „Widerstandsbewegung“ tun soll, so erteilen die jüngsten Ereignisse in den Vereinigten Staaten eine mehr als deutliche Antwort — sie muß den Glauben bewahren! Mit der letzten Monat seitens des Staates Pennsylvania erfolgten Publikation eines achthundertseitigen Dokuments, das die Verstrickung hochrangiger katholischer Geistlicher in abscheuliche Verbrechen gegen das Gesetz des Landes und das Gesetz Gottes zweifelsfrei beweist, werden Millionen von Katholiken, und nicht nur in den USA, in Versuchung geraten, am Glauben zu zweifeln und die Kirche zu verlassen. Ein Leser dieser „Kommentare“ verweist auf drei verstörende Internet-Links und schreibt:

„Mein Herz blutet. Das hat Jesus nicht gelehrt. Ich weine bitterlich. Ich bin ein nüchterner Mann und weine durchaus nicht oft. Ich kann das nicht ertragen. Es tut mir leid, aber wenn das so weitergeht, werde ich der östlichen orthodoxen Kirche beitreten müssen oder meinen Verstand völlig verlieren. Ich kann diese Ungeheuerlichkeit einfach nicht mehr aushalten. Ich erleide physische Qualen, weil mir dies Schmerzen in der Brust verursacht. Ich werde meinen Verstand verlieren. Alle Gebete und Messen sind vergeblich, wenn solches immer noch von Menschen getan wird, die an Gebeten und Messen teilnehmen. Unser Herr wird von diesen Häretikern auf den Kopf gestellt! Ich kann es nicht ertragen!“

Nun werden sündige Akte begangen und bis zum Ende der Welt begangen werden, selbst unter Priestern und Bischöfen, weil Gott diesen ihren freien Willen nicht nimmt, und kein weiser Gesetzgeber in Kirche oder Staat glaubt, daß Gesetze allein die Sünde aus der Welt schaffen können. Lediglich die Gnade Unseres Herrn Jesus Christus kann die Seelen von der Sünde reinigen (Römerbrief VII, 24, 25). Deswegen ist der Staat seinem Wesen nach machtlos, wenn es darum geht, die tiefsten menschlichen Probleme von Priestern, oder Familien, oder Nationen zu lösen. Er ist verpflichtet, sein Bestes zum Schutze seiner Bürger zu tun, aber alle intelligenten und ehrlichen Staatsmänner anerkennen, dass die Katholische Kirche allein voll und ganz dazu befähigt ist, die Tiefen der menschlichen Seelen zu erreichen und sie zu heilen. Aus diesem Grund werden sie die Kirche zum Wohl des Staates nach besten Kräften fördern, den Ruf von Bischöfen und Priestern mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln schützen und es der Kirche überlassen, gegen die Verbrecher in ihrem Schoß einzuschreiten, sofern sie dies will. Doch wenn sich die Kirche weigert, gegen ihre Verbrecher vorzugehen, muss der Staat eingreifen.

Was so skandalös an der gegenwärtigen Epidemie des Missbrauchs von Jugendlichen und Kindern durch Geistliche ist, ist der Ausmaß dieser Verbrechen, ihre systematische Vertuschung durch hochrangige Kirchenvertreter sowie die hohe Position mancher unter den Schuldigen, von denen einige der obersten Spitze der Kirche angehören. Tatsächlich ist dieser Skandal in den USA seit Jahrzehnten bekannt, und es ist völlig unmöglich, daß man nicht auch in Rom allgemein davon wußte. Nichtsdestoweniger besetzt ein Netzwerk von Homosexuellen in der Struktur und Hierarchie der Kirche seit Jahrzehnten eine Macht, die dermaßen immens ist, daß es in Rom eine weitreichende Kontrolle über die Ernennung von Bischöfen und in den Diözesen über die Auswahl der Seminaristen ausübt. Es kann sich als zusehends schwieriger erweisen, Bischof oder Priester zu werden, ohne persönlich diesem Netzwerk anzugehören.

Doch was kann das entsetzliche Benehmen so vieler Geistlicher wohl erklären? Die einzige plausible Erklärung ist der Verlust des Glaubens, der durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) entfesselt wurde, nach welchem der große Schirmherr des Glaubens des Priesters, sein Breviarium, und der Zweck seiner Existenz, die Messe, beide verkrüppelt und verstümmelt wurden (Sacrosanctum Concilium, Kapitel II und IV). Man raube irgendjemandem den Zweck seiner Existenz, und er wird zwangsläufig anderswo nach Befriedigung Ausschau halten. Mindestens ein amerikanischer Kommentator macht den Satanismus für diese verheerende Entwicklung verantwortlich — eine Sünde, die Gott direkt angreift und deshalb weit ärger ist als fleischliche Sünden. Doch wenden sich die Menschen Satan erst zu, wenn sie sich von Gott abgewandt haben oder verleitet worden sind, sich von ihm abzuwenden. Vatikan II hat scheinbar der gesamten Kirche das Tor für die Abkehr von Gott geöffnet.

 

Kyrie eleison.

 

 

(1. September 2018)

 

 

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