Freitag, 22. Februar 2013

Radio Stephansdom revolutionär

„Immer wieder fällt der von Erzbischof Schönborn in Wien eingerichtete Kirchliche Sender „Radio Stephansdom“ durch betonte Anbiederung an Zeitgeistiges auf.

Wahrscheinlich als Ausgleich für’s „Frommsein“ gedacht. Als jüngste Darbietung aus dieser Sparte wurde uns dort die Bewerbung einer „Oper“ mit dem Titel „Ca ira“ zu Gehör gebracht.

Wir kennen den Inhalt des anläßlich der Zweihundertjahrfeier der französischen revolution komponierten Stückes nur aus Andeutungen, freilich ist der Titel vielsagend.

Aus dem Französischen übersetzt (der Kardinal beherrscht es ganz ausgezeichnet, wie wir wissen, er müßte eigentlich sofort erkennen, worum es sich handelt) heißt es: „Es wird gehen“.  

Es war dies der Kehrreim eines damals angestimmten Gesanges, welchen der terroristische Pöbel vorzugsweise dann ertönen ließ, wenn er Massaker an Wehrlosen zu veranstalten gedachte.

„Es wird gehen, es wird gehen — mit den Aristokraten an die Laternen“ lautet der vollständige Refrain. Die französische revolution steht für eine Fülle an solchem Liebreiz — für Kulturkampf, Totalitarismus, revolutionären Terror, verbrecherischen Angriffskrieg, Völkermord. König Ludwig XVI. brachte man schließlich um, weil er zuletzt noch den antikirchlichen Gesetzen der erleuchteten Verfechter der Moderne Widerstand entgegensetzte.

Die Kinder des Königspaares trennte man von den Eltern. Den Thronfolger, noch nicht zehn Jahre alt, zwang man, in einem niederträchtigen Schauprozeß gegen die eigene Mutter auszusagen.

Die mutigen Revolutionäre quälten den Buben insgesamt über zwei Jahre hinweg langsam zu Tode. Seiner Schwester blieb dies deshalb erspart, weil sie gegen von den Österreichern eingefangene Revolutions-Terroristen ausgetauscht wurde.

Zahlreiche Priester erlitten das Martyrium, da sie sich weigerten, den „Eid“ auf die revolutionäre „Verfassung“ zu leisten, was gleichbedeutend mit dem Abfall von Rom gewesen wäre. In ganz Frankreich verwüstete man die Gotteshäuser; Cluny, das größte Kloster der Christenheit, wurde damals niedergerissen. Eine revolutionäre Zeitrechnung wurde eingeführt, um die Zeitrechnung nach Christi Geburt auszulöschen.

Nur eine kleine Auswahl. Grund genug also, um in „Radio Stephansdom“ für „Ca ira“ zu werben. Oder hat man das alles dort vielleicht gar nicht gewußt? Nur schlichte Inkompetenz und nicht direkt böse Absicht? Vielleicht würde man ja auch ein Stück mit dem Titel „Die Fahne hoch“ bewerben und nicht ahnen, daß es sich um eine „NS-Oper“ mit dem SA-Mann Horst Wessel als Haupthelden handeln könnte.”

Aus: „Die Weiße Rose – Zeitschrift gegen den Zeitgeist“, Nr. 115/2005

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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