Samstag, 14. Juli 2018
Eleison Kommentare DLXXIV (574)

Künstliche Intelligenz — I

Bischof Williamsons Eleison Kommentare,
Nummer DLXXIV (574)

Über des Menschen Torheit können wir nur bitter lachen;
Computer machet er zu Gott! Möge der Mensch erwachen!

 

Anscheinend wird gegenwärtig mehr und mehr über „Artificial Intelligence”, also „Künstliche Intelligenz” gesprochen. In anderen Worten: Die außergewöhnlichen Erfolge, die in den letzten paar Jahren bei der Entwicklung von Computern und computergesteuerten Maschinen errungen wurden, beeindrucken viele Menschen derart, daß sie ernsthaft glauben, mehr und mehr normalerweise menschliche, ja sogar göttliche Aufgaben könnten von computergesteuerten Robotern erledigt werden. Doch wer auch nur über ein Minimum an gesundem Menschenverstand verfügt, weiß, daß die Fähigkeiten von Maschinen strikten Begrenzungen unterworfen sind. Doch weiß er ebenso, wie der gesunde Menschenverstand heute durch die Neue Weltordnung untergraben wird, die ein lebhaftes Interesse daran hat, die Menschen mittels ihrer Medien, Politik, Ausbildung etc. der Realität mehr und mehr zu entfremden, damit sie sich leichter kontrollieren lassen. Es ist höchste Zeit, einige wenige grundlegende Wahrheiten zu wiederholen.

Ausnahmslos alle Wesen lassen sich in eine von sechs Kategorien einteilen: Unter Gott dem Schöpfer stehen fünf hierarchisch gegliederte Gruppen Seiner Geschöpfe: Engel, Menschen, Tiere, Pflanzen und Mineralien. Diese fünf Gruppen unterscheiden sich klar voneinander, auch wenn die Fernsehprogramme ihr Möglichstes tun, die Unterschiede zu verwischen, insbesondere jene zwischen Mensch und Tier. Doch in Wirklichkeit sind die Unterschiede unverkennbar. Wenn wir bei der untersten Kategorie beginnen, stellen wir folgendes fest:

Die Mineralien existieren lediglich, weil sie in ihrem Inneren kein Prinzip und keinen Ursprung des Lebens oder der Bewegung tragen.

Die Pflanzen existieren und leben zugleich, weil sie fähig sind, von innen etwas Außenliegendes aufzunehmen (z. B. Wasser), zu wachsen und sich fortzupflanzen.

Die Tiere tragen alle diese Fähigkeiten ebenfalls in sich, besitzen aber auch Sinne, anders gesagt, sie erwerben durch einige oder alle der fünf sinnlichen Fähigkeiten (Sehen, Hören, Riechen, Berühren und Schmecken) eine Kenntnis von Dingen außerhalb ihrer selbst.

Der Mensch verfügt über all diese materiellen Fähigkeiten oder Eigenschaften der Tiere und Pflanzen, teilt jedoch auch mit den Engeln die geistigen Fähigkeiten von Geist und Willen, in anderen Worten, er hat Gefühle und Vernunft, worunter die Gabe des Geistes zu verstehen ist, in bestimmten Gefühlen ihre universale Essenz zu lesen, und die Gabe des Willens, in Übereinklang mit dem zu wünschen, was sein Geist gelesen hat. Diese beiden Eigenschaften besitzt kein Tier (wenn ein Tier mit scheinbarer Intelligenz handelt, dann lediglich dank den tierischen Instinkten, die ihm sein überragend intelligenter Schöpfer eingepflanzt hat).

Die Engel haben Geist und Willen, aber keine der materiellen Eigenschaften der Tiere, weil Engel rein geistige Wesen sind. (Die dem Tiere innewohnenden Eigenschaften des gefühlsmäßigen Wissens und des gefühlsmäßigen Wünschens sind durchwegs an die Materie geknüpft, die in den Engeln fehlt.)

Echt menschlich, oder menschlich an sich, ist, was Menschen haben, nicht jedoch Tiere, Pflanzen oder Minerale. Doch alle Maschinen sind rein materiell und ihrem Wesen nach unbelebt. Selbst die kompliziertesten von ihnen haben immer noch keine Prinzip oder keinen Ursprung des Lebens oder der Bewegung von innerhalb ihrer selbst. Jegliche ihrer Bewegungen — beispielsweise durch Elektrizität verursacht — stammt von außen. Hieraus ergibt sich, daß Computer nicht das geringste innere Verständnis irgendeiner wahrhaftig menschlichen Aktivität besitzen, weil eine solche ihnen aufgrund ihres menschlichen Charakters völlig entgeht. Sie können nichts weiter tun, als von außen zu registrieren, was am Verhalten von Menschen beobachtbar und registrierbar ist, und dann Statistiken und Tabellen auszuspucken, worauf sie sich trefflich verstehen. Doch Churchill — kein Heiliger, sondern ein menschlicher Politiker — sagte: „Es gibt Lügen, verdammte Lügen und Statistiken.“ Und warum „lügen“ Statistiken, wenn nicht darum, daß das dem Menschen Eigene ihnen ihrem Wesen nach entgeht?

Hier ein Beispiel. Im Jahre 1996 spielte ein von Computerexperten konstruierter Computer namens Deep Blue gegen den damaligen Schachweltmeister Gary Kasparov. Wenn es ein Spiel gibt, daß ideal auf Computer zugeschnitten ist, dann Schach, und zwar allein schon aus dem Grund, daß man, wenn man imstande ist, Milliarden verschiedener Züge in Minuten oder gar Sekunden zu berechnen, den besten aller Züge herausfinden kann, der nichts dem Zufall überläßt. Und wissen Sie was? Nach einigen Spielen mußten die Experten den Computer neu programmieren, damit er optimal auf Kasparovs Spielweise reagieren konnte! Computer haben kein inneres Leben und keine eigene Initiative; sie können nichts denken, was sich außerhalb der Kiste befindet, die ihr Programm enthält; sie können unter keinen Umständen auf eine Eventualität antworten, die außerhalb ihrer Kiste liegt. Spiel, Satz und Partie gehen an die Menschen!

 

Kyrie eleison.

 

 

(14. Juli 2018)

 

 

© 2011–2018 BRN Associates, Inc. Alle Rechte vorbehalten.

Interessierten Lesern dieses Artikels wird eine einfache, nicht-ausschließliche Lizenz eingeräumt, den Artikel auszudrucken, per E-Post weiterzuleiten und bzw. oder im Internet zu veröffentlichen, solange keine inhaltlichen Änderungen am Artikel vorgenommen werden und solange diese Vorbehalts-Notiz mitgeliefert wird. Dies gilt für jede Art von hiermit erlaubter Vervielfältigung. Abgesehen von dieser beschränkten, nicht-ausschließlichen Lizenz darf kein Teil des Artikels ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form oder durch irgendwelche elektronische oder mechanische Mittel, einschließlich Informationsspeicherungs- und Datenabfragesysteme, vervielfältigt werden. Ausgenommen sind Rezensenten, die kurze Passagen in einer Rezension zitieren dürfen, sowie jene Fälle, in denen hierin vervielfältigte Inhaltsrechte von seinen ursprünglichen Autoren oder anderen Rechteinhabern beibehalten werden. Eine weitergehende Vervielfältigung bedarf einer gesonderten Genehmigung.

Anfragen zu Benutzungs- und sonstigen Rechten bitte richten an: editorial@marceleditions.com

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
© kreuz-net.info, EMail: redaktion@kreuz-net.info, Impressum