Montag, 26. Februar 2018
Militärakademie

Grablege Kaiser Maximilians I. wieder in Gefahr

Unter dem Vorwand liturgischer „Notwendigkeit“ soll der Denkmalschutz in der St.-Georgs-Kathedrale der Wiener Neustädter Militärakademie ausgehebelt werden.

Der Beschuß der alliierten Bomberverbände machte auch vor Kirchen und Heiligtümern nicht halt. Bergung des Sarkphages von Kaiser Maximilian I. aus der zerstörten St.-Georgs-Kathedrale. [Bild: Österreichisches Bundesheer]
Jetzt ist die Grablege durch Kirchenmodernisten wieder in Gefahr. [Bild: Lazarus-Union]

Niederösterreichische Landesausstellung als Ausgangspunkt

Die niederösterreichischen Landesausstellung 2019 „Die Welt in Bewegung — Stadt. Geschichte. Mobilität“ wird von März bis November 2019 in Wiener Neustadt stattfinden.

Der Faltprospekt der Landesausstellung setzt die Habsburger Kaiser Friedrich III. und Kaiser Maximilian I. zentral in Szene.

So heißt es:

  • „Im ehemaligen Kloster St. Peter an der Sperr aus dem 13. Jahrhundert präsentiert sich Wiener Neustadt im Spiegel der Weltgeschichte. Im Blick steht zunächst das Wirken der Habsburger Kaiser Friedrich III. und Maximilian I., die von hier aus regierten.“
  • „Militärakademie — Marschieren: Maria Theresia verdankt Österreich die älteste Militärakademie der Welt. 1752 wurde sie in der Burg eingerichtet, wo Kaiser Friedrich III. und sein Sohn Maximilian I. residiert hatten. Noch heute bildet man hier – wie die Regentin gewünscht hat – „tüchtige Offiziere“ und „rechtschaffene Männer“ aus. In der hauseigenen Georgskathedrale finden sich das Taufbecken und das Grab von Kaiser Maximilian I. Aus Anlass seines 500. Todestages 2019 ist dem „letzten Ritter“ eine Ausstellung in der Militärakademie gewidmet.“

Und so verwundert es nicht, daß auch die St.-Georgs-Kathedrale im Blickpunkt steht, die die Grablege (ohne die nach Fertigstellung nach Innsbruck verbrachten „Schwarzen Mander“ der Hofkirche) Kaiser Maximilians I. mit der Besonderheit der Meßzelebration enthält.

Die testamentarische Verfügung Kaiser Maximilians I.

In der Begräbnisordnung vom Jahre 1518 war für das Ableben festgelegt:

  • „Der Kaiser thäte die Verordnung, daß man seinem entseeltem Leichnam alle Haare abnehmen, auch alle Zähne ausbrechen, und dieselben auf dem Kirchhof mit feurigen Kohlen verscharren sollte. Ferner befahl er, seine Leiche einen ganzen Tag lang, mit entblöstem Angesichte allen Menschen, die es begehren würden, öffentlich vorzuzeigen, sich ihrer Sterblichkeit darbey zu erinnern. Im übrigen so sollte man seinen Körper geiseln, mit ungelöschtem Kalch in Leinwat einwickeln, darnach in weisses Seidengewand und Damast kleiden, in die schon längst verfärtigte Todten Lade einsargen, nach der Neustadt führen, daselbst in der Schloß Capelle unter dem hohen Altar S. Georgens, und zwar auf solche Weise besenken, daß Brust und Haupt hervorgehen, und der Priester, wann er Meß hielte, auf seiner Brust und Herzen zu stehen kommen möchte.

Zerstörerischer Kirchenmodernismus konterkariert Kaiser Maximilians frommen Wunsch

Und genau dieser fromme Wunsch Kaiser Maximilians I. soll jetzt — perverserweise anläßlich seines 500. Todestages — verunmöglicht werden.

Denn Militärbischof Freistetter und sein moderner „herzenswarmer“ Adlatus P. Stefan Gugerell wollen den Hochaltar über dem Grab Maximilian I. entfernen und unter dem Vorwand liturgischer Notwendigkeiten und angeblicher Vorschriften aus Rom durch eine sogenannte Altarinsel im Kirchenschiff ersetzen, wodurch der Vollzug des kaiserlichen Testaments, über seinem Herzen zu zelebrieren, unmöglich wird.

Bundesdenkmalamt gefragt

Bleibt zu hoffen, daß das Bundesdenkmalamt dem kulturlosen Treiben Einhalt gebietet und die Konzeption der Hallenkirche schützt.

Wir werden nachfragen.

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