Bischof Williamsons Eleison Kommentare,
Nummer DXLII (542)
Der Herr: „Gott oder Mammon: Entscheidet, nach wem steht euch der Sinn?”
Der Vatikan wählte Mammon – und siecht seither qualvoll dahin.
Der Liberalismus ist nicht nur eine schwerwiegende Sünde, die unseren Herrn Jesus Christus entehrt. Er ist faktisch eine Religion. Wir gehen am Liberalismus und seinen Folgen zugrunde. Seit Jahrhunderte lang hat er sich überall ausgebreitet, in unseren Schulen, in unseren Gesellschaften. Er ist ein Gift, das Gottes Gebote zerstört, zusammen mit allem, was die Schönheit und die Größe einer christlichen Zivilisation ausmacht. In seiner Enzyclica Humanum Genus sagte Leo XIII. über die Freimaurer: „Wir müssen ihnen die Maske vom Gesicht reißen und sie so zeigen, wie sie sind, so daß wir ihnen und ihren Irrtümern entgehen können.” Ich glaube, dass der Liberalismus eine Frucht der Freimaurerei ist, die ebenfalls entlarvt werden muß, bis wir ihre Gefahren vollumfänglich begreifen.
Der Liberalismus hat seine Göttin: Es ist die Freiheit. Zur Zeit der Französischen Revolution beteten die Liberalen in der Pariser Kathedrale Notre Dame die Göttin der Vernunft an, in anderen Worten die Freiheit, die Freiheit des Menschen, jene Freiheit, der in der Einfahrt zum Hafen von New York eine Statue errichtet wurde, die vor nicht allzu langer Zeit mit maßlosem Pomp gefeiert wurde. Der Mensch ist frei, endlich befreit von allen Gesetzen, und ganz besonders vom Gesetz Gottes. Die Freiheit ist die Göttin der Religion des Liberalismus.
Der Liberalismus hat seine Priesterschaft in Gestalt der Freimaurer – eine geheime, wohlorganisierte, äußerst schlagkräftige Priesterschaft. Es gibt Tausende und Abertausende von Freimaurern. Allein schon die ausschließlich Juden vorbehaltene Sekte B’nai B’rith, deren Mitglieder sich häufig mit Kirchenvertretern in Rom treffen und sich auch am Treffen in Assisi beteiligte, zählt weltweit fünfhunderttausend Angehörige. Sehr mitgliederstark und einflußreich ist auch der Grand Orient.
Der Liberali smus hat seine Dogmen: Sie beruhen auf der Menschenrechtserklärung. Wie die Päpste lehrten, sind diese vom Liberalismus proklamierten Rechte von der Freimaurerei erfundene Instrumente gegen Gott, um den Menschen von Gott zu befreien. Folglich ist der Mensch frei, zu sündigen und Gott nicht zu gehorchen … Die Pressefreiheit ist eines von mehreren angeblichen Menschenrechten, die von den Päpsten anderthalb Jahrhunderte lang verurteilt worden sind.
Der Liberalismus hat seine Moral, die schlicht und einfach Unmoral ist: Keine Einschränkungen der Freiheit. In den vergangenen zwanzig Jahren ist es den Liberalen gelungen, in der Gesetzgebung fast sämtlicher Staaten all jene Prinzipien festzuschreiben, die der katholischen Moral widersprechen, wie etwa Abtreibung, freie Partnerwahl etc. — das Zusammenleben in Sünde wird sogar durch das Steuersystem begünstigt.
Der Liberalismus hat seine Politik: An erster Stelle steht hier die Demokratie, die Demokratie der Zahlen. Das Volk herrscht — angeblich. Doch in Wahrheit geht es lediglich darum, es besser unterjochen, beherrschen und ausplündern zu können, zum Nutzen eines allmächtigen Staates, eines totalitären Sozialismus, der schrittweise das Eigentumsrecht unterhöhlt und den Bürger zwingt, ein Drittel des Jahres für den Staat zu arbeiten. Die Bürger werden de facto zu Sklaven des totalitären Staates. Das ist die Politik des Liberalismus, die sogenannte Freiheit.
Der Liberalismus hat sein Ausbildungssystem: Das Schulwesen muß atheistisch, laizistisch und landesweit einheitlich sein. In Frankreich waren es nicht die Bischöfe, welche die Freiheit der Privatschulen verteidigten, sondern die Familien. Ohne die zwei Millionen Menschen, die nach Paris zogen, um gegen das sozialistische Gesetz zur Reform des Erziehungswesens zu demonstrieren, gäbe es heute in Frankreich nur noch staatliche Schulen, und die Privatschulen wären verschwunden.
Der Liberalismus hat sein Wirtschaftssystem, das von internationalen Finanzgruppen gelenkt wird. Staate mit einer liberalen Moral, einer liberalen Wirtschaft, einem liberalen Ausbildungssystem und liberalen Gesetzen werden, auch wenn sie enorme Schulden anhäufen, vom Internationalen Währungsfonds unterstützt. Hingegen werden Staate, die dem Liberalismus Widerstand leisten, finanziell unterminiert und wirtschaftlich ruiniert, sofern dies möglich ist. Der Vatikan selbst wurde von der internationalen Finanz in den Ruin getrieben. Die Freimaurer infiltrierten das päpstliche Finanzwesen und überwiesen das Vermögen des Vatikans nach Kanada, wo es verschwand. Anschließend boten die Freimaurer und die internationale Finanz dem Vatikan sofort finanzielle Hilfe in jeder benötigten Höhe an. Dieser Art ist der Druck, der bei der Ernennung von Bischöfen oder Kardinälen oder bei jeder beliebigen anderen Entscheidung des Papstes auf Rom ausgeübt werden kann. Der Papst steht heute praktisch im Dienste des freimaurerischen Liberalismus. Wir müssen die Dinge beim Namen nennen.
Dies sagte Erzbischof Lefebvre 1986 in Barcelona (wir haben seine Ausführungen abgekürzt). Muß heute auch nur ein einziges Wort geändert werden?
Kyrie eleison.
(2. Dezember 2017)
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„Nec laudibus nec timore!“
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