Samstag, 15. Oktober 2016
Eleison Kommentare CDLXXXIII (483)

Katholiken-Not

Bischof Williamsons Eleison Kommentare,
Nummer CDLXXXIII (483)

Was erwartet der Herrgott von Dir und mir zu tun? 
Nur das uns Mögliche — das Unmögliche lasse ruh’n.

 

Eine Welt, welche immer stärker von Gott sich abwendet, zermürbt die Katholiken langsam aber sicher. Hier ein weiterer Aufschrei eines Lesers:

Ehrlich gesagt frage ich mich, wie angesichts der aktuellen Kirchensituation mit ihrem völligen Mangel an Hirten wir noch den Glauben hochhalten können. Einige Monate lang besuchten wir die Meßzentren der Priesterbruderschaft St. Pius X., und diese Monate führten den Wert der Tradition uns vor Augen. Wir untersuchten die Geschichte von Erzbischof Lefebvres Kampf und sahen, wie er gerade verraten wird. Über die Netzpräsenz „Non Possumus“ folgten wir dem sogenannten „Widerstand.“ Ein paar Monate lang wurden wir von Pater C. getäuscht, welcher von „Desistenz“ (Abstandnahme) anstatt „Resistenz“ spricht. Doch wurden wir aufgeklärt und verließen seine Gruppierung. Aber nun können wir nicht mehr zur Priesterbruderschaft gehen, weil sie darauf besteht, daß wir an bestimmten Ereignissen wie z.B. dem Ministrantentreffen usw. teilnehmen. Auch fordern sie Informationen über uns, und um an diese zu gelangen, schicken sie verheiratete und der Bruderschaft ganz ergebene Ehepaare zu uns. Dabei mußten wir uns anstrengen, nichts zu sagen, was uns vom Empfang der hl. Kommunion hätte ausschließen können, so wie es manchen Leuten bei der Bruderschaft widerfährt, weil sie gegen Papst Franziskus oder für den „Widerstand“ sind. Zur Zeit gehen wir zur katholischen Maronitischen Kirche, wo wenigstens die Wandlung gültig ist. Doch sind wir enttäuscht, beobachten zu müssen, wie sie das Zweite Vatikanische Konzil schlechthin annehmen und wie sie mich baten, meine Mädchen zum Altardienst gehen zu lassen. Als ich mich weigerte, sagten sie, „Wir sind alle Kinder Gottes“ und ähnliches, um der angeblichen Diskriminierung von Weibern im Altardienst vorzubeugen.

Nun weiß ich niemanden mehr, bei dem ich beichten könnte. Auch erl ebe ich ein fortlaufendes Ringen am Arbeitsplatz, wo ich nie aufhöre, von Gott und von aktuellen Geschehnissen zu sprechen, obwohl die Schule, an welcher ich arbeite, säkular und säkularistisch ist, so daß alle Angestellten Staatsbeamte sind. Ihrem bischöflichen Rat folgend, wonach wir uns in den Schatten zurückziehen und auf den Abstieg in die Katakomben vorbereiten sollen, bin ich nun mit den sozialen Kontakten sehr vorsichtig, doch ist es schwer, alleine zu kämpfen. Wir sind jetzt in Kontakt getreten mit Leuten von T. F. P. (Tradition, Familie, Eigentum). Doch bin ich mir nicht sicher, wie es um deren Doktrin steht. Aber was können wir tun? Dieser ganze Kampf lastet schwer auf mir. In dieser Schule, wo ich arbeite, ist ein Professor nach meinem Wissen ein Freimaurer. Obwohl es eine Staatsschule ist, sind sie religiös, allerdings deistisch, d.h. ohne Christus. Was kann ich tun? In diesem Lande ist nichts mehr übrig, und wir sind mit unserer Weisheit am Ende.

Unter anderem habe ich ihm zurückgeschrieben, daß in einer Zeit wie heute, wo die Kirche zur Kreuzigung geschleppt wird, wir erst dann keine Splitter dieses Kreuzes mehr tragen müssen, wenn wir aufhören, katholisch zu sein. Doch offensichtlich will dieser Leser katholisch bleiben, um sich und seine Familie in den Himmel zu bringen, also sollte er nicht überrascht sein, an den Splittern des Kreuzes unseres Herrn zu leiden. Vielmehr braucht er erst dann unruhig zu werden, wenn er in der Welt um ihn herum sich behaglich fühlt.

Seinen Arbeitsplatz betreffend kann er nicht viel tun. Soziale Kontakte sollten mit Gebet, Nächstenliebe und gutem Beispiel gepflegt werden, weil wir menschliche Wesen „gesellige Tiere“ sind, doch sollten wir unsere begrenzte Energie und Mittel nicht verschwenden, z. B. Perlen vor die Säue werfen. Unser Herr sagt uns, nicht zu verurteilen, wenn wir nicht selbst verurteilt werden wollen, aber er lehrt uns auch, zwischen Wölfen und wahren Schafhirten zu unterscheiden (Mt. 7,15). Also ist der Katholik verpflichtet, sein bestmögliches Urteil zu fällen bezüglich der Auswahl an Priestern und Laienvolk, welche er im Chaos der heutigen Kirche trifft. Und in jedem Fall muß ein Familienvater heutzutage seine eigene Familie jeden Abend (oder besser morgens) mit den fünf Gesätzchen des Familienrosenkranzes führen. Dann ist der Schutz seiner Familie durch Unsere Liebe Frau sicher, so wie sie alleine diesen gewährleisten kann angesichts der vor uns liegenden schwerwiegenden Ereignisse.

 

Kyrie eleison.

 

(15. Oktober 2016)

 

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