Samstag, 9. Juli 2016
Eleison Kommentare CDLXIX (469)

Brexit — Wirklich?

Bischof Williamsons Eleison Kommentare,
Nummer CDLXIX (469)

Brexit läßt uns auf die alte Weisheit schauen:
Ohne Gott zu bauen heißt vergeblich bauen.

 

Viele Leser dieser „Kommentare“ werden annehmen, daß ich als Engländer und großer Ablehner der Neuen Welt-Ordnung (NWO) über die kürzliche Abstimmung der Briten jubeln müßte, wo sie mit einer, wenn auch knappen, Mehrheit dafür stimmten, die kommunistische Europäische Union zu verlassen. Leider muß ich zugeben, daß alles, was ich in den letzten Jahrzehnten über diese NWO gelernt habe, daran zweifeln läßt, ob der offenkundige Austritt Britanniens wirklich zu einer erneuten Bekräftigung des ehemals Großen in Großbritannien führen wird. Ähnlich ist es jenseits des Atlantiks, wo wir vielleicht Trump mögen und Hilary verabscheuen können, jedoch davon ausgehen müssen, daß die beiden zusammen auf die Bühne geschickt wurden, um uns ein Kasperletheater vorzuführen.

Nehmen wir beispielsweise beim Thema „Brexit“ den Artikel des erstklassigen US-amerikanischen Wahrheitserzählers Paul Craig Roberts vom 24. Juni 2016 (paulcraigroberts.org) heran, welcher warnt: „Ungeachtet der Abstimmung spricht die Wahrscheinlichkeit dagegen, daß Britannien die EU verlassen wird.“ Roberts schreibt: „Die Briten sollten nicht so naiv sein und glauben, daß die Abstimmung das Problem beheben werde. Denn der Kampf hat erst begonnen.“ Er warnt die Briten davor, daß ihre Regierung auf sie zurückkommen und erklären werde, daß die EU ihnen nun eine bessere Abmachung anbiete und man also in der Union bleiben könne; daß die Fed, EZB, BOJ, NY und andere Spekulativ-Fonds auf das britische Pfund Sterling hämmern, um scheinbar zu beweisen, wie die Brexit-Abstimmung Britanniens Wirtschaft drücke (dieser Hammerschlag ist bereits geschehen); daß diese Abstimmung so präsentiert werde, als habe sie Europa geschwächt angesichts der „russischen Aggression“ (welche eine NWO-Fabrizierung ist); daß die „Brexiter“ unter Druck kämen, um eher einen Kompromiß mit der EU zu erreichen; usw. usf. Roberts sagt zudem, daß die Leser viele weitere solcher Vorkommnisse sich selbst ausmalen können, und erinnert sie daran, wie Irland vor Jahren gegen Europa gestimmt hat, bis es so unter Druck gesetzt wurde, doch dafür zu stimmen.

Auf der Netzpräsenz henrymakow.?com/?2016/?06/?brexit-what-is-the-globalist-game geht meines Erachtens ein Artikel der Sache allerdings noch weiter auf den Grund, denn Makow schaut tiefer hinter dieses Kasperletheater, denn er hat den Vorteil, zu sein, was die Globalisten sicherlich einen „Anti-Semiten“ oder sogar „Judenhasser“ nennen, denn Makow ist selber Jude. Offenbar sind imstande nur diejenigen, welche das Thema Messias oder Christus im Griff haben, den Antichrist richtig einzuschätzen.

Die Kernaussage von diesem Artikel lautet, daß die „Brexiter darüber klagen, wie die Regierung gegen sie aufgehetz t war, während in Wahrheit das Gegenteil der Fall ist.“ Um diese These zu beweisen, nennt der Artikel viele britische Politiker, sowohl Konservative als auch Arbeiterparteiler, welche mehr oder minder eifrige Globalisten sind und für den Brexit doch warben (jeder, der will, kann die Namen einfach nachprüfen). Auf ähnliche Weise listet der Artikel die Namen von einigen Zeitschriften und Journalisten in den britischen Medien auf, welche normalerweise den Globalismus vertreten, doch nun für den Brexit ins Feld zogen. Wozu gab es also den Brexit? Im Artikel wird gemutmaßt, daß Putin viel näher an die Wahrheit herangekommen sein dürfte, als er darauf hinwies, daß Brexit ein Mittel zum „Erpressen“ Europas war, um mit Britannien bessere Bedingungen auszuhandeln. Der Artikel geht weiter: Brexit wurde erfunden, um Europa dahin zu bringen, daß sie „den Kampf gegen die anglo-amerikanisch-zionistischen Kriegstreiber und Körperschaft-Freibeuter komplett aufgeben,“ und der Artikel schließt daraus, daß Brexit „gewiß kein Sieg über den Globalismus war.“ Makow selber fügt hinzu: „Augenscheinlich haben die herrschenden Mächte entschieden, daß ein England außerhalb statt innerhalb Europas besser als Instrument der freimaurerischen Zentralbank-Welttyrannei geeignet sei.“

Vielleicht schießen solche Spekulationen (nicht aber ihre Tiefe) über das Ziel hinaus. Doch die entscheidende Frage lautet: Was ist sowohl Europa als auch Britannien ohne den Herrgott überhaupt wert? Etwas ohne Gott zu bauen, heißt vergeblich zu bauen, wie der Psalmist weiß. Doch wer erwähnt in der ganzen Brexit-Debatte auch nur den Namen Gottes? Sollte Brexit jemals auf irgendetwas Gutes hinauslaufen, dann ist ein Führer mit Weitblick vonnöten. Doch woher soll dieser ohne Gott kommen?

 

Kyrie eleison.

 

(9. Juli 2016)

 

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