Samstag, 20. Februar 2016
Eleison Kommentare CDXLIX (449)

Bischöfe

Bischof Williamsons Eleison Kommentare,
Nummer CDXLIX (449)

Die Priesterbruderschaft ist keinesfalls „über den Berg“.
Daher müssen Widerstands-Bischöfe fortsetzen das Werk
.

 

Seit dem Generalkapitel im Juli 2012, bei welchem die Priesterbruderschaft St. Pius X. unter Leitung Bischof Fellays einen entscheidenden Ruck in Richtung Kompromiß mit dem konziliaren Rom gemacht hat, haben die Traditionskatholiken sich gefragt, wo denn die anderen beiden Bruderschaftsbischöfe Bischof Tissier de Mallerais und Bischof de Galarreta stehen, weil seit dieser Zeit beide eher diskret in der Öffentlichkeit gewesen sind. Allerdings haben einige deutliche Worte von jedem der beiden im letzten Monat Hoffnung für die Zukunft der Bruderschaft aufkommen lassen. Sind die Hoffnungen berechtigt? Nun, die Katholiken müssen auf der Hut bleiben …

Bischof Tissiers Firmpredigt vom 31. Januar 2016 in Saarbrücken könnte nicht aufrechter oder klarer ausgefallen sein. Zum Beispiel: Bei der Konfrontation der Priesterbruderschaft mit Rom darf die Bruderschaft nie einem Kompromiß oder Kalkül zustimmen. Solange die Vertreter der Neukirche (sic) an den Irrtümern des Zweiten Vatikanischen Konzils festhalten, können wir niemals mit Rom verhandeln. Jedes Gespräch von uns mit Rom muß unzweideutig sein und den Zweck haben, die Vertreter der Neukirche zu konvertieren zu unserer einzigen und alleinigen Wahrheit der katholischen Tradition. Keine Kompromisse und kein Kalkül, solange sie nicht ihre konziliaren Irrtümer überwinden und den Weg zur Wahrheit zurückfinden.

Bewundernswerte Worte! Aufrichtigkeit ist nicht das Problem von Bischof Tissier. Er ist kein Politiker, wofür Gott ihn segnen möge. Des Bischofs Problem ist, daß letztendlich sein „Fünzigerismus“ ihn seinem Oberen gehorchen läßt und er den Politikern des Bruderschafts-Generalhauses in Menzingen sich einfügt, wenn es gälte, starke Worte auch in starke Taten umzusetzen. Leider deutet nichts darauf hin, daß es nicht auch dieses Mal erneut passieren wird; doch können wir immer beten, damit das Sprichwort sich verwirkliche: „Der kleinste Wurm, getreten, windet sich“. Nun ist Bischof Tissier kein Wurm, doch entweder versteckt er vor sich selber die ganze Niedertracht Menzingens, oder er kann sie wirklich nicht erkennen. Denn nicht steht die Einheit und das Wohlergehen der Bruderschaft auf dem Spiel, sondern die Fortsetzung des katholischen Glaubens.

Im Gegensatz dazu ist Bischof Galarreta ein Politiker. Leider haben wir nicht den ganzen Text der Konferenz, welche er am 17. Januar 2016 im französischen Bailly abhielt, weil seine genauen Worte zählen. Wir können also seine Hauptgedanken nur aus einer Zusammenfassung zitieren: Roms neueste theologische und kanonische Vorschläge für eine Übereinkunft zwischen Rom und der Priesterbruderschaft bleiben inakzeptabel, jedoch wünscht der Papst gewiß eine Vereinbarung und ist durchaus in der Lage, über seine eigenen Beamten sich hinwegzusetzen und der Bruderschaft eine „einseitige“ Anerkennung aufzudrängen. Zwar könne eine solche Anerkennung der Bruderschaft sicherlich intern schaden, doch wenn die Bruderschaft nichts zum Erhalten dieser Anerkennung getan hätte, gäbe es auch nichts, was die Bruderschaft dagegen tun könnte. Indes könnte die Vorsehung abermals die Arbeit des Erzbischofs behüten.

Aber Eure Exzellenz, Menzingen hat doch seit vielen Jahren alles in seiner Macht Stehende getan, um durch politische Verhandlungen diese offizielle Anerkennung durch Rom zu erreichen; und sein etwaiges „einseitiges“ Erreichen von Rom her wäre doch bloß ein Vorwand, um die Traditionskatholiken dahingehend zu täuschen. Denn auf diese Weise würde der Ausverkauf der Bruderschaft unter dem Deckmäntelchen vollzogen werden — zweifellos mit Roms Erlaubnis hinter den Kulissen —, daß dies allein Roms Verschulden sei. Doch würde eben die Tatsache bestehenbleiben, daß die Bruderschaft des Erzbischofs schließlich verraten würde, und Sie mit Ihren eigenen Worten „Nein, nein, tausendmal nein … aber vielleicht ja“ müßten dafür sich verantworten, nicht alles getan zu haben, was Sie hätten tun können und müssen, um den Verrat zu vereiteln.

Kurz gesagt ist die Priesterbruderschaft als das Notbeleuchtungssystem der Weltkirche inmitten der konziliaren Dunkelheit selber am Flackern und in Gefahr, nicht länger Licht zu spenden. Deshalb wird der sogenannte „Widerstand“ als Reparaturmannschaft, um die Notbeleuchtung zu erhalten, noch immer benötigt. Diese Mannschaft braucht eine genügend große Zahl an guten Vorstehern, weswegen ein dritter Bischof für den „Widerstand“ geplant ist, nochmals wie letztes Jahr am 19. März im Kloster beim brasilianischen Nova Friburgo. Diesmal ist der Kandidat der Prior des Klosters, Pater Thomas Aquinas, ein treuer Kämpfer und Veteran im nachkonziliaren Krieg für den Glauben. Möge Gott ihm und allen demütigen und treuen Dienern Gottes beistehen.

 

Kyrie eleison.

 

(20. Februar 2016)

 

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