Dienstag, 5. Februar 2013
Abtreibung

Kardinal Schönborns JA zur Abtreibung

Nachlese: Die Bezahlung einer Tätigkeit des Abtreibungszentrums in Wien, Fleischmarkt, durch die Caritas findet indirekt Deckung durch die Aussagen von Kardinal Schönborn in einem Gespräch mit dem Staatsfunk.
Siehe auch den Beitrag über die Befürwortung der Abtreibung durch den Caritas-Leiter in Deutschland:
Der deutsche Caritasverband wird von einem Abtreibungs-Prälaten geleitet“

Neu im Katholischen Spektrum: Kardinal Schönborn akzeptiert die Abtreibung

„Pressestunde“ des ORF vom 3. Dezember 2006, Fragesteller: Andreas Koller („Salzburger Nachrichten“) und Mathilde Schwabeneder (ORF). Ein Ausschnitt im Wortlaut.

Koller („Salzburger Nachrichten“:Herr Kardinal, Sie haben das Ja zum Leben vorhin formuliert. Wie ist das zu verstehen hinsichtlich der Fristenlösung, die gibt es seit geraumer Zeit – die Katholische Kirche war nicht glücklich damit –, ich habe den Eindruck, die Katholische Kirche hat sich mit der Situation abgefunden. Jetzt gibt es aber einen Abgeordneten, den Herrn Stadler, der hat gesagt, man könnte sogar über die Fristenlösung diskutieren, respektive dieselbe in Frage stellen. Werden Sie auch soweit gehen, daß man sagt, es soll eine Gesetzesänderung geben bei der Fristenlösung?“

Kardinal Schönborn

Kardinal Schönborn: „Unsere Position von den Bischöfen, von den Katholischen Familienorganisationen, Lebensschutzorganisationen, war immer sehr klar in dieser Hinsicht: Wir plädieren nicht für das Bestrafen von Frauen in Not, aber wir erwarten zu Recht, daß, was seit der Regierung Kreisky immer wieder gesagt worden ist und nie eingehalten worden ist, die sogenannten flankierenden Maßnahmen, das heißt, in einem Land, in dem die demographische Frage wirklich eine ernste Frage wird, einfach zuzuschauen, daß – wir haben ja keine Statistiken, aber die Schätzungszahlen sind doch erschreckend –, daß auf ein geborenes Kind ein getötetes Kind (kommt), das muß uns, besorgen, daß muß uns erschrecken.

Was sind die flankierenden Maßnahmen? Maßnahmen, die fördern, die ermutigen, die helfen, nicht zu diesem Schritt zu greifen, nicht diesen Schritt zu tun, und ich denke, daß sind vor allem drei Manahmen, die wirklich notwendig wären.

Das Eine ist die Trennung von Beratung und Abtreibung, das ist seit langem, seit 30 Jahren eine Forderung, die einfach helfen soll, den Schritt wirklich, wirklich noch einmal gut zu überlegen.

Das Zweite ist, was in anderen Ländern selbstverständlich ist, eine Statistik, wenn schon die Abtreibung nicht unter Strafe gestellt ist, unter gewissen Bedingungen, dann sollte wenigstens Klarheit herrschen, was in unserem Land tagtäglich geschieht in dieser Hinsicht.

Und das Dritte ist etwas, über das viel zu sehr geschwiegen wird, daß Post-Abortion-Syndrom. Wir wissen das aus zahlreichen Erfahrungen von Beraterinnen, von Begleitung von Frauen in dieser Situation, daß das oft wirklich eine große Not darstellt. Und darüber besser aufklären, daß das oft mit großen seelischen Belastungen verbunden ist. Und das erbitten wir und das halten wir auch für sinnvoll, weil das Ja zum Leben so etwas Wichtiges für jeden Einzelnen und für ein Land ist, und daher hoffen wir, daß es gelingt, über diese Frage mit der notwendigen, mit dem notwendigen Mitgefühl, aber auch mit der notwendigen Offenheit zu sprechen.“

Koller („Salzburger Nachrichten“): „Warum glauben Sie denn, ist auch in den letzten sechs, sieben Jahren in dieser Frage nichts passiert, immerhin war ja die christlich-soziale ÖVP an der Regierung? Haben Sie da den Kontakt gesucht, gab es da Gespräche in diese Richtung?“

Kardinal Schönborn: „Es gab intensive Gespräche, es gibt auch einen Gesetzesentwurf für die flankierenden Maßnahmen, der immer noch in einer Schublade liegt, und es wäre schön, wenn dieser Gesetzesentwurf, der von sehr guten Juristen erarbeitet worden ist, wenn dieser Gesetzesentwurf einmal herauskäme. Es geht wirklich nur um eine Forderung und Stärkung des Ja zum Leben.“

[Danach schafft es Kardinal Schönborn, elegant vom Thema wegzuführen, Anmerkung]

„Zu diesem Ja zum Leben gehört ja übrigens auch etwas, was, Gott sei Dank, in Österreich vorbildlich geregelt ist durch einen Allparteienkonsens, das ist das Ja zum Leben am Ende. Wir haben in Österreich, Gott sei Dank, einen klaren Konsens, wir in Österreich wollen nicht den Weg Hollands oder Belgiens gehen, in dem die Euthanasie freigegeben wird, wir wollen, wie Kardinal König in dem berühmten Wort gesagt hat kurz vor seinem Tod, es soll ein Mensch nicht durch die Hand eines anderen sterben, sondern an der Hand eines anderen. Und ich halte das Ja zum Leben für etwas Vorbildliches, ich habe das auch schon in Frankreich und in Belgien ganz öffentlich im Fernsehen sagen können als ein Lob für unser Land, daß es gelungen ist, hier wirklich einen Konsens zum Ja zum Leben zu haben. […]“

Eine Kommentierung erübrigt sich.

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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