Montag, 15. Juni 2015

Marsch für die Familie — 2015

Marsch für die Familie 2015: Die Veranstaltung beginnt am Samstag, dem 20. Juni 2015 um 15 Uhr in Wien I., Stephansplatz (gegenüber dem Haus Nummer 2).

Nach etwa einer Stunde ziehen wir über den Graben, Kohlmarkt, Michaelerplatz, Herrengasse zum Minoritenplatz, wo die Abschlußkundgebung stattfindet.

Wir laden herzlich zur Teilnahme an unserem Marsch ein. Die Teilnehmer sollen sich bitte bereits um 14 Uhr 30 einfinden.

Wir verteilen nämlich Tafeln, Luftballons und Transparente. Informationen auch unter: www.marschfuerdiefamilie.at, Flugblatt unter: www.marschfuerdiefamilie.at/marschfuerdiefamilie-flugblatt-2015.pdf

Marsch für die Familie 2015

Ich in zornig

Ich bin zornig. Ob es ein heiliger Zorn ist, kann ich selbst nicht beurteilen. Verziehen wird er mir hoffentlich.

Ausgelöst hat meinen Zorn ein Video über ein Jugendtreffen, auf welches ich zufällig gestoßen bin. Selbstverständlich habe ich nichts dagegen, wenn sich tausende Jugendliche zum gemeinsamen Gottesdienst, zu Gebet und Gesang treffen.

Und es ist schon in Ordnung, wenn sie Lieder singen wie: „Komm Heiliger Geist, setz die Herzen in Brand“. Warum aber sagt diesen Jugendlichen niemand, daß sie Werkzeuge des Heiligen Geistes, Werkzeuge Gottes sein sollen?

Die jungen Menschen wachsen in eine Welt hinein, in der die Bosheit immer mehr zunimmt. Allein in unserem kleinen Österreich werden tagtäglich (mangels Statistik ganz grob geschätzt) zwischen 100 und 300 ungeborene Kinder umgebracht, die meisten bei lebendigem Leib zerfetzt.

Die Blutschuld, die wir hier auf uns laden, ist übergroß. Sind wir da schon exkulpiert (ent-schuldet, entschuldigt), wenn wir beten, sonst aber nichts tun?

Und die bewußte Zerstörung der Familien durch die Gender-Ideologie fördern wir indirekt, indem wir Ausbreitung und Wirksamkeit durch unsere Steuergelder mitfanzieren, ohne uns zu wehren. Und dazu kommt noch die Anleitung zur Unzucht von Kindergarten und Volksschule an durch sogenannte Bildungspläne. Jetzt flammt erneut eine Euthanasiedebatte auf.

Es ist schlicht unwahr, daß man gegen alle diese Grauslichkeiten nichts Wirksames unternehmen kann. Menschenfurcht und Bequemlichkeit (man könnte auch von Feigheit und Faulheit sprechen) verhindern ein wirksames Auftreten.

Und es ist auch falsch zu sagen, der Kampf gegen die Bosheit wäre nicht Aufgabe religiös gesinnter Menschen.

Im Gegenteil, gerade die Jugendlichen sollten besonders dazu motiviert werden. Unser Auftrag lautet nicht nur, den Menschen die Liebe Gottes zu verkünden, wir sollen auch „Salz der Erde“ sein. Und Salz in offenen Wunden verursacht nun einmal ein unangenehmes Brennen.

Das ist nichts für Vertreter des „Christentum light“, und nichts für diejenigen, die es sich mit den Mächtigen nicht verderben wollen. Auf die Heilige Schrift können sich die Dialogsucher und Polarisierungsgegner nicht berufen.

Im Gegenteil. Die Apostel haben nicht den Auftrag bekommen, in Jerusalem zu bleiben, weil der Heilige Geist „die Herzen in Brand“ setzen werde. Sie haben ihren Auftrag, in alle Welt zu gehen, erfüllt und sind alle mit Ausnahme des Apostels Johannes als Märtyrer gestorben. So sehr haben sie polarisiert.

Ich bin überzeugt, daß wir auch heute noch eine Mehrheit gegen die Abtreibungsgesetze zustande bringen könnten, würden tausende von Jugendlichen unser Land mit Fotos von abgetriebenen Kindern überschwemmen.

Und ich bin mir sicher, dass 80 bis 90 Prozent der Eltern gegen die Genderideologie zu mobilisieren wären, würde man sie darüber aufklären, was das für ihre Kinder bedeutet.

Ein drittes Beispiel: die Euthanasiedebatte. Vielen Menschen würden sich die Haare aufstellen vor Grauen, wenn ihnen erzählt wird, wie die Praxis z.B. in Holland aussieht und wie es dazu gekommen ist. Die Mitglieder dieser unsäglichen österreichischen Ethikkommission vertreten eine verlogene Argumentation, wenn sie behaupten, es sollen nur schwerstkranke Menschen getötet werden, um ihnen unnötiges Leid zu ersparen, und nur wenn sie frei zustimmen.

Es wird als Erstes außer Acht gelassen, welcher Druck durch die Möglichkeit der Euthanasie auf alte und kranke Menschen ausgeübt wird. Und dann kommt erfahrungsgemäß in der Logik des Bösen folgendes: Weil es ja angeblich ein Ausdruck von Mitleid und Barmherzigkeit ist, Menschen von ihrem Leiden zu erlösen, wird dann die scheinheilige Frage gestellt, was denn mit denjenigen Leidenden sei, denen es genauso schlecht gehe, die aber eine Einwilligung zur eigenen Tötung nicht mehr geben können.

Die haben doch dasselbe Mitleid verdient, oder? Also ist es nur folgerichtig, daß man auch ohne Einwilligung des Betroffenen tötet. Wer an so viel Gemeinheit unter dem Deckmantel der Barmherzigkeit nicht glauben kann, sollte sich über die Praxis in den Benelux-Ländern informieren.

Für unsere Kundgebung „Marsch für die Familie“ am 20. Juni 2015 in Wien haben wir folgende Parolen gewählt:

Ehe nur zwischen Mann und Frau.

Die Ehe zwischen Mann und Frau ist gottgewollt und heilig. Gleichgeschlechtliche Beziehungen widersprechen der natürlichen Sittenordnung. Der Staat soll solche Beziehungen nicht in den Rang einer rechtlichen Institution erheben, weder als „Ehe“ noch als „Eingetragene Partnerschaft“. Die solcherart insbesondere bei Jugendlichen gestiftete Verwirrung schadet dem Gemeinwohl. Wir streben daher nach wie vor die Abschaffung dieser „Eingetragenen Partnerschaft“ an. (Für diese Partnerschaft gibt es weder eine Rechtfertigung noch eine Notwendigkeit. Beispiele: Testament im Erbrecht, Mietvertrag auf mehrere Mieter lautend, Vollmachten)

Förderung der Familie.

Familie ist die innige Gemeinschaft von Vater, Mutter und Kindern und sie ist vom Naturrecht her dem Staat vorgeordnet. Mit anderen Worten: Zuerst kommt die richtig verstandene Familie und dann erst der Staat.

Die echte Familie ist der Ort, wo Kinder an Leib und Seele gesund heranwachsen können, nur sie gewährleistet die Zukunft eines Volkes und Staates. In unserem Land werden die Familien in vieler Hinsicht nachteilig behandelt: durch ein ungerechtes Steuersystem, durch einen unzureichenden Familienlastenausgleich, durch Aushöhlung des Familienbegriffs.

Alleinerziehungsrecht der Eltern.

Wir wissen natürlich, daß nicht nur die Eltern allein erzieherisch tätig sind. Unter „Alleinerziehungsrecht“ verstehen wir, daß der Vorrang des Erziehungsrechtes der Eltern tatsächlich anerkannt und rechtlich abgesichert wird.

Totalitäre Systeme (Bolschewismus, Nationalsozialismus) haben sich dadurch ausgezeichnet, daß sie das Erziehungsrecht der Eltern in Frage gestellt und die Kinder in staatliche Einrichtungen gedrängt haben.

„Gender-Mainstreaming“ und „Political Correctness“ machen unser Land immer mehr zu einer Meinungsdiktatur. Und deshalb nimmt auch der Zugriff des Staates auf die Kinder zu.

Gegen Verführung durch schulischen Sexualunterricht.

Das Bestreben der Regierung, und zwar aller zuständigen Minister von Rot und Schwarz, ist die Einführung des Sexualunterrichts vom Kindergarten über die Volksschule bis zu den Universitäten.

Es geht dabei um die Verbreitung von Unzucht und sexuellen Perversitäten. Gerade dabei wird das Erziehungsrecht der Eltern in besonderer Weise ignoriert. Wir sind nicht gegen sexuelle Aufklärung, aber das sollte Sache der Eltern sein, die am besten wissen, in welchem Entwicklungsstadium sich ihr Kind befindet und was sie in dieser Hinsicht für notwendig halten.

Von der heute gegebenen Situation ausgehend sind wir für die Abschaffung des Sexualkundeunterrichts im Kindergarten und in der Schule und für die Auflösung der Lehrstühle für Gender-Ideologie an den Universitäten.

Gegen Gender-Mainstreaming.

Gender-Mainstreaming hat nichts mit der Gleichberechtigung der Geschlechter zu tun. Es ist eine den Menschen aufgezwungene Staatsideologie mit der nicht offen ausgesprochenen Zielsetzung, die echte Familie zu zerstören und den christlichen Glauben an der Wurzel auszurotten.

Erinnert sei an den Ausspruch eines abtrünnigen Priesters: „Schafft Herzen voller Laster und ihr werdet keine Katholiken mehr haben.“ Das umschreibt exakt das Ziel dieses Gender-Unsinns.

Und es ist Unsinn, auch wenn versucht wird, durch Gender-Lehrstühle an den Universitäten dieser Dummheit ein wissenschaftliches Mäntelchen umzuhängen. Den Menschen wird eingeredet, daß es kein gottgewolltes oder natürliches Geschlecht gibt, sondern daß dieses ein soziologisches Konstrukt wäre.

Jeder soll sich sein Geschlecht frei auswählen können, was in der Praxis darauf hinausläuft, jede Form sexueller Betätigung salonfähig zu machen.

Unantastbares Lebensrecht ab der Empfängnis.

Es ist die Zusammenfassung unserer Ziele und die wichtigste Forderung überhaupt. Das Lebensrecht des Menschen ist von der Empfängnis an zu schützen, weil es das wichtigste Recht eines jeden Menschen ist und gerade hier auch der Strafrechtsschutz nicht fehlen darf.

Sobald das wieder klargestellt ist, fallen alle uns in letzter Zeit belastenden Diskussionen in sich zusammen. Es darf dann keine künstliche Befruchtung (In-vitro-Fertilisation), keine Präimplantationsdiagnostik (und die Konsequenzen daraus) und keine Abtreibung geben, weil all das zur absichtlichen Tötung von Menschen führt.

Dieses Lebensrecht von Anfang an ist nicht nur im fünften Gebot begründet, sodaß dessen Übertretung schwer sündhaft ist und nach katholischem Kirchenrecht zur Exkommunikation führt, die Anerkennung eines derart gestalteten Lebensrechtes ist wirklich alternativlos, wenn wir wieder eine menschenwürdige Rechtsordnung haben wollen.

Dr. Alfons Adam e.h.
im März 2015

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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