Freitag, 24. April 2015
Integrationsunfall?

Türkische Völkermord-Revisionisten in Österreich

29 türkische Vereine und Institutionen der „in Österreich lebenden türkisch-stämmigen Menschen“ verharmlosen den Völkermord an den Armeniern von 1915.

ATIB — die „Türkisch-islamische Union“ sieht in der Anerkennung des Völkermords an den Armeniern „ein[en] Rückschritt 100 Jahre zurück…“ und kündigt einen Marsch gegen die Wahrheit an [Bildschirmcopie: atib.at]

Völkermord — eine Art Weltkriegsunfall?

In einem am 22. April 2015 in Wiener Zeitungen und Straßenblättern entgeltlich geschalteten „Offene[n] Brief an den Nationalrat“ erklärten die untenstehenden türkischen und/oder islamischen Organisationen:

„Wir in Österreich lebenden türkisch-stämmigen Menschen, haben Österreich zur Heimat gewählt.“

  • Das ist durch Rückreise in die Türkei einseitig leicht änderbar.

„Mit tiefem Bedauern erfahren wir, dass unser [sic!] Parlament, die Absicht hat, eine Erklärung zu verkünden, die die Ereignisse von 1915 gemäß der einseitigen armenischen Erzählung [sic!] als ‚Völkermord’ verurteilt.“

  • Der Völkermord an den (christlichen) Armeniern ist für Türken in Österreich offenbar bloß eine Erzählung. Die „türkisch-stämmigen Menschen“ in Österreich setzen somit die Berichte und wissenschaftlichen Arbeiten in die Nähe einer Fiktion, einer subjektiven Nacherzählung, in bewußtem Gegensatz zur wissenschaftlich erforschten Geschichte.

„Da dies ohne Berücksichtigung unserer Gefühle, Gedanken sowie Erinnerungen – vor allem aber ohne fundierte historisch-rechtliche Befunde erfolgt, stellt dies eine Enttäuschung für uns dar.“

  • „Türkisch-stämmige Menschen“ in Österreich vermeinen offenbar, daß die Geschichte anders zu schreiben wäre, wenn die correcte historische Darstellung ihre „Gefühlen und Gedanken“ des Jahres 2015 (100 Jahre später) nicht berücksichtigt hat.

„Niemand hat die Absicht, die Geschichte zu leugnen.“

  • Den Satz kennen wir in ähnlicher Formulierung aus dem kommunistischen SED-Deutschland: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ (Walter Ulbricht, Vorsitzender des Staatsrates der „DDR“)

„Wir aber sind gegen die Verzerrung der Geschichte, die Instrumentalisierung der Geschichte durch die Politik, die Präsentation der armenischen Erzählung als die angeblich einzige Wahrheit, die Bezeichnung der Ereignisse von 1915 als Völkermord ohne rechtliche und geschichtliche Grundlage und weisen die Völkermord-Behauptung zurück.“

„Wir leugnen auch nicht die Leiden der Armenier. Wir teilen ohne Unterschied die Schmerzen aller Völker, die diese in den schwierigen Jahren des Ersten Weltkriegs erlitten haben, in dem Österreich und die Türkei Verbündete waren, ohne Berücksichtigung der Religion, der Rasse und respektieren das Andenken aller.“

  • Der Völkermord an den Armeniern war also eine Art Weltkriegsunfall? Sind die christlichen Armenier kein Bestandteil der Turkrasse gewesen und daher zu liquidieren?

„Sie können nicht nur die Armenier anhören und uns verurteilen. Sie können nicht sagen, dass die Ereignisse von 1915 nicht diskutierbar sind, obwohl die historischen Tatsachen offenkundig sind. Die Geschichte schreiben die Historiker und nicht die Politiker. Die Entscheidungen, die aufgrund von politischem Druck in den Parlamenten getroffen werden, finden keine Beachtung in der Geschichte.“

  • Was sind die  „türkisch-stämmigen Menschen“ in Österreich jetzt: Österreicher oder Türken? Mit der Erklärung des Parlamentes war doch die Türkei angesprochen. Warum fühlen Sie sich als österreichische Staatsbürger persönlich angesprochen?

„Wenn nach Gerechtigkeit gesucht werden sollte, so sollte man die historischen Tatsachen erkunden. Die Archive in der Türkei stehen seit Jahren allen Forschern offen.

Die Türkei hat ihr Bedauern für das erlittene Leid und die Verluste der armenischen Bürger des Osmanischen Reiches in den tragischen Jahren des Ersten Weltkrieges auf höchster Ebene verkündet. Jedoch ist ihre zur Freundschaft ausgestreckte Hand bislang abgewiesen worden. Die armenische Seite hat umgekehrt bis heute keine Erklärung abgegeben, dass sie den Tod unzähliger türkischer Zivilisten bedauert.“

  • Wenn Mörder den Tod ihrer Opfer bloß als eine Art Betriebsunfall bedauern, darf man sich nicht wundern, wenn diese leeren Phrasen unbeachtet bleiben. Signifikant auch der Versuch, Opfer und Täter zu tauschen: Waren gar die Türken Opfer des Völkermordes durch die Armenier und die nichtmuslimische Welt weiß etwa gar nichts davon?

„Was im Jahre 1915 erlebt wurde, ist nicht aus unserer Erinnerung gefallen. Diese Tatsachen zu erzählen, ist nicht Verleugnung; es ist unser grundlegendstes demokratisches Recht. Wenn auch Armenien mit der Türkei eine gemeinsame Zukunft aufbauen möchte, ist die Grundlage dafür, eine Kultur des gegenseitigen Respekts und Verständnisses gegenüber den erlittenen Leiden eines auf historischen Tatsachen beruhenden Gedeächtnisses.“

  • Es folgt eine kleine, beiläufige Drohung an Armenien. Mit dem Respekt vor den christlichen Völkermordopfern können die „in Österreich lebenden türkisch-stämmigen Menschen“ ja gleich beginnen.

„Wir wollen, dass unser Parlament, anstatt mit Deklarationen uns zu kränken, die Geschichte den Historikern überlässt und die Entstehung eines gerechten Gedächtnisses und das Gedeihen einer Kultur der Freundschaft, des gegenseitigen Respekts und Verständnisses unterstützt. Das Vorhaben des Parlaments würde nur die Beziehungen zwischen unserer neuen Heimat und der Türkei belasten und auch die Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien unnötiger Weise anspannen.“

  • Wenn die „in Österreich lebenden türkisch-stämmigen Menschen“ eine derart eindeutige Präferenz für die Türkei zeigen, warum werden sie nicht wieder zu „in der Türkei lebenden türkisch-stämmigen Menschen“? Dauert auch nur knapp zwei Stunden — sogar mit den Turkish Airlines.

Leugnung und Gutheißung von Straftaten?

Die Inserate wurden von nachstehenden Institutionen aus dem türkischen Einwanderungsmilieu unterfertigt.

Wenn Sie als Leser nun vermeinen, deren Namen klingen wie das ‚Who is Who“ der Bezieher staatlicher Integrationsförderungstöpfe, könnte man Ihnen nicht wirklich gram sein.

Lohnend wäre es jedenfalls strafrechtlich zu prüfen, ob der Inhalt des vorab wiedergegebenen Inserates nicht einen strafrechtlichen Tatbestand erfüllt.

Die Völkermord-Revisionisten der „in Österreich lebenden türkisch-stämmigen Menschen“

  • ATIB Türkisch Islamische Union
  • ATÖD Verein der LehrerInnen aus der Türkei
  • AZARI-DER
  • Ägäisches Kultur Zentrum
  • CHP Sozialdemokratischer Bund in Österreich
  • Föderation der in Österreich Lebenden Menschen aus Yozgat
  • GAZI-DER
  • Gesellschaft für ökologisch-ökonomische Unternehmensberatung
  • IFW Islamische Föderation in Wien
  • KONDER Österreich Zuwanderer aus Konya
  • Kultur Verein Burdur
  • Kulturverein OR-DER
  • Mevlana Brüderschaft in Österreich
  • MUSIAD Austria
  • ÖTG Österreichisch-Türkische Gesellschaft
  • Österreich-Akdagmadeni Hilfs- und Solidaritätsverein
  • Österreichisch-Türkischer Handelsverband
  • Resadiye Sport und Kulturverein
  • SAM-DER Österreich Kultur-, Bildungs- & Integrationsverein
  • Sankt Georg Absolventenverein
  • TF Verein Dachorganisation Türkische Kultur und Sport Gemeinschaften in Österreich
  • TÜMSIAD Austria Vereinigung der Industriellen und Unternehmer in Österreich
  • UETD Union Europäisch Türkische Demokraten
  • Union der Sivas Stämmingen in Europa
  • Verband zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen
  • Verein Österreich-Erciyes für Freundschaft und Solidarität
  • Verein zur Förderung des Gedankenguts Atatürks in Österreich
  • WEFA Austria International Relief Organisation
  • WONDER Verein zur Unterstützung internationaler Studenten und Studentenaktivitäten

Vielleicht prüfen auch die Verteiler in den Fördertopfinstutionen, ob dem Förderungszweck nicht doch die Leugnung eines Völkermordes entgegensteht.

Anmerkung

Inserattext in kursiver Schrift.

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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