Mittwoch, 30. Jänner 2013
Konzilskirche

Ist Ökumene eine Faschingsveranstaltung?

Der Würzburger Domvikar Hw. Thomas Eschenbacher und die protestantische Funktionärin Kirsten Oldenburg veranstalteten gemeinsam ein ökumenisches Tingeltangel

Neues Liturgieelement: „ökumenischer“ Predigtdialog in Reimform; Bild: Pressestelle Bistum Würzburg/Mohr

Einmalig sei diese heitere Stunde im Lande gewesen, als am 17. Jänner 2013 die 1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg offenbar ihre diesjährige Kirchensitzung in der Neumünsterkirche abhielt.

„Mittendrin“ der Würzburger Domvikar mit der protestantischen Amtsträgerin, der – wie vorbereitend erläutert – die etwas lockerere Form des Wortgottesdienstes gewählt hat, wohl um die liturgischen Vorschriften der Kirche nicht völlig zu ignorieren.

„Entweichende Gerechtigkeit“ des Predigtdialogs

Eine moderne, zeitgeistige Innovation, vielleicht sogar nach Beschwörung des „Geistes des II. Vaticanums“ durch Hw. Eschenbacher war das neue Gottesdienstelement des Predigtdialogs in Reimform: „… daß nur reden da nicht reicht, wo Gerechtigkeit entweicht“ war offenbar des Dialogs Kernaussage.

Es sei ein Spagat gewesen, so der Domvikar. „Ich kann es auch verstehen, daß es nicht jeder toll findet.“ Aber: „Es passiert alles in Würde.“

Freude des Pastoralreferenten

Völlig begeistert war ein musizierender Pastoralreferent (eine Art Wundermittel der nachkonziliären Kirche): „Fasching gehört zum Leben der Menschen genauso wie die Kirche. Die Verbindung von beidem finde ich sehr spannend.“

Im Bistum Würzburg ist derzeit das Hauptziel der Pastoralreferenten „das konsequente Suchen nach dem Profil unseres Berufes im Wandel der Strukturen im Bistum und den damit verbundenen pastoralen Aufgaben und Schwerpunkten“ – im ökumenischen Geplänkel scheinen sie schon den Kern ihrer Aufgaben gefunden zu haben.

Auszug der Narren

Schlußendlich wurden die bunten Narren zum Kirchentor hinausgeklatscht – und mittendrin der Domvikar.

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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