Mittwoch, 24. Dezember 2014
Nachbetrachtung

Gottes-Dienst

Die Weihnacht möge vor allem den Klerus wieder an den Kern ihres Wirkens erinnern: „Ad majorem Dei gloriam“.

Wie es beispielsweise das im traditionellen Ritus von Seiner Eminenz Raymond Leo Kardinal Burke am 4. November 2014 in der Wiener Karlskirche celebrierte Pontifikalamt war: ein Gottes-Dienst im besten Sinne.

Eine uneingeschränkt auf Gott ausgerichtete Heilige Messe im traditionellen Ritus [Alle Bilder urheberrechtlich geschützt]

Besuch österreichischen Laieninitiativen

Anfang November 2014 besuchte Seine Eminenz Raymond Leo Kardinal Burke, damals noch Präfekt der Apostolischen Signatur, auf Einladung mehrerer österreichischer Laieninitiativen Wien. 

Pontifikalamt

Höhepunkt des Besuchs war ein Pontifikalamt am 4. November 2014 in der Wiener Karlskirche anläßlich des Festes des hl. Karl Borromäus, des Patrons von St. Karl. 

Dieses Pontifikalamt bot den Gläubigen die Gelegenheit, die volle Pracht und die tiefe Symbolik einer katholischen Bischofsmesse zu erleben, die durch den Kahlschlag der Liturgiereform nach dem II. Vatikanischen Konzil beinahe zur Gänze verloren ging. Jedes Kleidungsstück, jede Geste und die dazu gehörigen Zeremonien haben eine tiefere Bedeutung, die die Vollgewalt des priesterlichen Amtes im Bischof symbolisiert. Sie sollen uns das Wesens des Priestertums Christi, der Kirche, ja das Erlösungsgeschehen selbst deuten. 

Lehre und Disziplin der Kirche

In seiner Predigt beschrieb Kardinal Burke den hl. Karl Borromäus als vorbildlichen Umsetzer der Beschlüsse des Konzils von Trient: „Der heilige Karl Borromäus hat verstanden, daß Lehre und Disziplin der Kirche die unersetzbaren Bedingungen für die Begegnung mit Christus sind sowie die tägliche Umkehr unseres Lebens zu Christus, indem wir ihm nachfolgen auf dem einzigen Weg, der zum ewigen Leben führt: dem Kreuzweg.“ […] „Der heilige Karl widmete sich so der kirchlichen Disziplin, damit die Gläubigen, allen voran er selbst, sich mit Bestimmtheit die Fülle des Lebens in Christus, in der Lehre des Glaubens, der göttlichen Liturgie und der Übung der Tugenden aneigneten.“ Glaube und Disziplin widersprechen sich daher nicht nur nicht, sie sind sogar untrennbar miteinander verbunden. 

Gebet für die Bischöfe: Nichts Neues erfinden!

Kardinal Burke reif weiters zum Gebet für die katholischen Bischöfe auf, „damit sie durch die Befolgung des „Gesetzes des Allerhöchsten” und durch ihre treue Aufmerksamkeit selbst für die geringsten Details in der Sorge an ihrer Herde viele Seelen zum ewigen Lebe führen.“ Denn es gelte nicht, etwas Neues erfinden zu müssen, ganz im Gegenteil: wie der hl. Papst Johannes Paul II. uns erinnert, ist „das Programm, durch das wir die großen geistlichen Herausforderungen unserer Zeit wirksam angehen können, am Ende Jesus Christus selbst, der für uns in seiner Kirche lebt.“

Der große Kardinal

Der fürsorglich lehrenden Predigt sowie der wahrhaft himmlischen Liturgie folgte eine so große Anzahl an Gläubigen, daß schon lange vor Beginn des Pontifikalamtes kein Sitzplatz mehr zu finden war. Knapp 400 waren es, die aus Wien, aus Österreich, aber auch aus vielen Nachbarstaaten gekommen waren, um diesen „großen Kardinal“, wie ihn der emeritierte Papst Benedikt XVI. erst vor wenigen Wochen bezeichnet hatte, zu hören und mit ihm das Meßopfer zu feiern.

 „In der Wahrheit Christi bleiben“

Bereits am Vormittag des 4. Novembers stellte Kardinal Burke das Buch „In der Wahrheit Christi bleiben“ von Robert Dorado OSA (Hrsg.), in dem er selber einen Beitrag verfaßt hatte, einem interessierten und zahlreich erschienenen Publikum vor. Dieses Buch wurde noch vor der außerordentlichen Synode zur Familie veröffentlich und stellt einen Kontrapunkt in der Diskussion dar, die durch Walter Kardinal Kasper und sein Werk „Das Evangelium von der Familie“ angestoßen wurde. Kardinal Burke betonte dabei unter anderem an das unverändert geltende Lehramt der Kirche, das nicht umgestoßen werden könnte – eine Botschaft, an die möglichst viele Gläubige erinnert werden sollten.

Impressionen

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Wien, Karlskirche, 4. November 2014

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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