Mittwoch, 20. August 2014
Modernisten

Die siebenröckige Hydra der Konzilskirche

Kernsatz der „Theologie“ der Anpassung Kardinal Schönborns: „Wir sind geschrumpft und werden weiter schrumpfen.“

Der Innsbrucker „Theologe“ Roman Siebenrock erklärt Schülern die dargestellten Grundprinzipien der Konzilskirche. Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Innsbruck [Bildquelle: BG Gallus]

Die Schönbornsche Schrumpfkirche

Mariazell, von wo aus die Gottesmutter ihre schützenden Hände über Österreich hält, war im Juni Treffpunkt der heimischen Bischöfe mit zahlreichen von den heimischen Pfarrgemeinderäten.

Und was dort dann von und vor den Bischöfen gesagt wurde, illustriert aufs Beste, warum wir uns in diese Tagen in einer Ära des Kirchlichen Niedergangs befinden.

Und wieder war es Kardinal Schönborn, der einmal mehr seine „Theologie“ der Anpassung beworben hat, bezeichnenderweise unter Bezug auf den von Papst Franziskus thematisierten „missionarischen Aufbruch“.

Dieser „Aufbruch“ verlange ein mehrfaches „Ja“, ein „Ja“ zur heutigen Zeit nämlich und ein „Ja“ zu Realismus angesichts der Situation der Kirche, wozu der Kardinal mit den, offensichtlich bejahenden, Worten zitiert wird: „Wir sind geschrumpft und werden weiter schrumpfen“ („Die Presse“).Nur mit einer positiven Einstellung zur Welt könne die Kirche ihren Kernauftrag erfüllen, das Evangelium zu verkünden, so Schönborn, und „Jammern und Nostalgie“ helfe nicht weiter.

Oft ist ein „Nein“ vonnöten

Selbstverständlich hat Kardinal Schönborn, wie häufig und so auch diesmal, Unrecht. Man kann es im beschworenen Evangelium vielfach nachlesen: die Kirchliche Verkündigung enthält das „Ja“ und sie enthält das „Nein“.

Man muß mitunter auch „Nein“ sagen, gerade als Bischof muß man das, und zwar nicht zur „Nostalgie“, die ist nämlich ein wertvoller Indikator für eingetretene Defizite und somit sogar höchst hilfreich, sondern „Nein“ zu unserer Zeit, eben dort, wo sie eine Fehlentwicklung darstellt.

  • „Nein“ also zur Abwertung des menschlichen Lebens (das betrifft in erster Linie das bischöflich so sehr gemiedene Thema der Abtreibung);
  • „Nein“ zu den wahnsinnigen Ideologien unserer Zeit wie etwa Sozialismus, Emanzipationswahn, Gleichheitswahn, Liberalismus;
  • „Nein“ zur Vergötzung des Technischen und Ökonomischen, die zu einer Verwüstung unseres Planeten führen;
  • „Nein“ zur Verhäßlichung unserer Städte, denn es ist auch eine der Aufgaben der Kirche, das Schöne zu bewahren;
  • „Nein“ zur Destruktion der Familie und damit auch
  • „Nein“ zur Freiheit des Einzelnen;
  • „Nein“ zum Antitraditionalismus, denn vorzugsweise durch die Tradition behalten wir die Kenntnis der wahren Maßstäbe.

Nur ein paar Beispiele, wo die Kirche und hier vor allen anderen die Bischöfe laut und vernehmlich und immer wiederkehrend „Nein“ zu unserer Zeit zu sagen hätten.

Bequemlichkeitsepiscopat

Was die heutige Generation an Bischöfen freilich in der Regel nicht tun möchte, wie Eminenz Schönborn ja auch immer wieder klar zu erkennen gibt.

Wäre ja auch sehr unbequem. Die Jasagerei ist da der leichtere Weg, genau jener übrigens, vor dem das Evangelium warnt, da er in Abgründigkeiten führt, aus welchen man dann nicht mehr herausfindet.

Die siebenröckige Hydra leugnet die Tradition der Kirche

Eine Zweites zu diesem Treffen von Mariazell soll hier angemerkt sein, zu dem „Hauptvortrag“, gehalten von einem in Innsbruck lehrenden Laien-„Theologen“ namens Siebenrock.

Dieser meinte in für unsere Gegenwart charakteristischer historischer Fehldeutung: „Das Christentum beginnt erst jetzt; wir lernen auf eigenen Füßen zu stehen und verlassen den langen Schatten der Habsburger“ (zitiert nach „Nachrichten der Katholischen Kirche aus der Erzdiözese Wien“).

Nein, durchaus nicht; das Christentum beginnt nicht erst jetzt, es hat vor über 2000 Jahren begonnen; und die Kirche muß auch wieder lernen, „Nein“ zu sagen zu den irrigen Pseudotheologien, die als Phänomene einer falsch praktizierten Anpassung an die Welt die Kirche unserer Tage kontaminieren.

Rückkehr in den Glanz des Hauses Habsburg

Und daher sei hier klargestellt, daß wir nicht den „langen Schatten der Habsburger“ verlassen, sondern den letzten Glanz jener milden Sonne, die ihre Herrschaft einst bedeutet hat; wir verlassen nicht den Schatten, sondern wir tauchen in ihn ein, in die trübe Freudlosigkeit des Modernismus, mit seinen unansehnlichen und dummen „Liturgien“, mit seiner vorbehaltlosen Akzeptanz des Falschen und seiner vehementen Ablehnung des Wahren, mit seiner Verlogenheit, seiner Brutalität, seinem Kult des Häßlichen, seinem atheistischen Nihilismus.  

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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