Samstag, 12. April 2014
Eleison Kommentare CCCLII (352)

Frankreich-Reise

Bischof Williamsons Eleison Kommentare,
Nummer CCCLII (352)

Erneut gibt es gute Nachrichten, diesesmal aus Frankreich. Und wieder gilt das Motto: Klasse statt Masse. Eine handvoll guter Priester sammelt sich und unternimmt Schritte, um auch in Zukunft den katholischen Glauben entlang der Linie von Erzbischof Lefebvre zu verteidigen; also zwischen Sedisvakantismus auf der rechten Seite und Konziliarismus auf ... von oben. Dem Generalhaus der Priesterbruderschaft St. Pius X. bleibt nurmehr die Aufgabe überlassen, seine Anhänger zu entwaffnen, während ein Rest an glücklichen Priestern weiterhin ihre Kräfte sammeln, um für die nächste Stufe ihrer Verfolgung gewappnet zu sein.

Diese Beobachtung machte ich auf meiner vierten Vortragsreise, welche seit letztem Herbst in französischen Knotenpunkten stattfinden, wo katholische Laien an der antiliberalen Glaubenslehre der katholischen Päpste zwischen Pius VI. (1717–1799) und Pius XII. (1876–1958) interessiert sind. Diese Glaubenslehre war allerdings nicht neu; auch nicht zu Beginn der anderthalb Jahrhunderte, währenddessen sie ausgearbeitet worden ist. Sondern sie war lediglich jener besondere Teil aus der zeitlosen Kirchenlehre, welcher von dem Augenblick an aufgefrischt werden mußte, als die alte christliche Sozialordnung aus 15 Jahrhunderten durch die Französische Revolution im Jahre 1789 untergraben und dann ersetzt wurde.

Diese Revolution besteht aus dem freimaurerischen Liberalismus, welcher durch seinen Umsturzversuch von Thron und Altar einen Krieg gegen Gott führt. Seither erleben wir den praktischen Sturz der katholischen Throne durch die „Demokratie“, und der katholischen Altäre durch das Zweite Vatikanum, weil dieses Konzil eine Umwandlung zur Menschenreligion ist. Erzbischof Lefebvre jedoch hielt an der Religion Gottes fest und wünschte, daß seine Seminaristen mit der konterrevolutionären Glaubenslehre der Kirche gründlich vertraut seien, damit sie inmitten einer liberalen Welt dennoch die katholische Stellung halten können. Katholische Laien, welche erkennen, wie die Priesterbruderschaft des Erzbischof geschickt in eine Neubruderschaft verwandelt wird, zeigen folglich Interesse an den päpstlichen Lehrschreiben der 150 Jahre vor dem Konzil. Auf der ersten meiner vier Vortragsreisen machte ich fünf Aufenthalte, auf der letzten Reise zwischen Ende März und Anfang April bereits neun, mit einer steigenden Tendenz. In der Tat begreifen immer mehr französische Laien, wie die Priesterbruderschaft in die Irre geführt wird.

Leider Gottes stehen immer noch allzu viele Bruderschaftspriester unter dem Bann eines Meisters der Verführung, welcher in seinem weltlichen Traum verloren ist. Einige dieser Priester traf ich nun. Während sie zweifellos gute Männer sind und gute Priester gewesen sind, welche mit offenen Augen viele Dinge erkennen, so wird doch, sobald sie diesem Verführer erneut ausgesetzt sind, ihre Sicht getrübt und ihr Wille verwirrt. Das griechische Verb „diaballein“ ist der Wortstamm des deutschen Begriffs „diabolisch“ und „Deiwel, Deibel“ (schriftdeutsch: „Teufel“), und es bedeutet „auf den Kopf stellen“, sowie „in Verwirrung stürzen“.

Diese verwirrten Priester stehen in starkem Kontrast zu dem eingangs erwähnten halben Dutzend Priestern, welche klar sehen und entsprechend ihrer Klarsichtigkeit handeln. Nun gehört die Spannung, welche sie quälte, solange sie ihren diabolischen Oberen treu zu blieben versuchten, der Vergangenheit an. Sie sind ruhig und machen glücklich Pläne zur Fortsetzung von Erzbischof Lefebvres Werk. Pater de Mérode, der vor vielen Jahren geweiht wurde, hat auf eigenen Wunsch die Bruderschaft verlassen, ein Haus in Lourdes gekauft und ein weiteres im Südwesten Frankreichs. Diese Häuser werden als Basis dienen für ein Apostolat an vielen interessierten Seelen in der Region, sowie als Zufluchtsort für Priester, welche sich beruhigen wollen. Ich darf hinzufügen, eine ehrenvolle Seele in Lyon getroffen zu haben, welche ihre Einzimmerwohnung in dieser Stadt jedem Priester anbietet, welcher auf ähnliche Weise ein Dach über dem Kopf sucht. Zudem ist das „Widerstands“-Haus im englischen Broadstairs nun eröffnet und zum Empfang priesterlichen Besuches bereit. Einer ist bereits vorbeigekommen. Diskretion garantiert, soweit es von uns abhängt.

Kyrie eleison.

Aus ihrer Struktur, o Erzbischof, herausgeflochten,
geht Ihre erhabne Arbeit weiter, wie Sie mochten.

[12. April 2014]

 

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