Donnerstag, 19. September 2013
Mit Freude katholisch

Gedanken eines großen Hirten der Kirche

Aus dem reichen Schatz an klaren Lehrantworten des standhaften und romtreuen Bischofs Kurt Krenn, dem die Kirche viel zu verdanken hat - daraus ein beispielhafter Auszug

Bischof Kurt Krenn: Worte auf dem Weg, Gedanken eines Hirten der Kirche, St. Pölten: Verlag St. Josef, ISBN 3-901853-04-9

Die Wahrheit Christi –
unabhängig von Mehrheiten (S. 49)

Im religiösen Bereich sind Demokratie und Wahrheit nicht notwendig miteinander verbunden; man kann demokratisch und auch undemokratisch irren; eine Mehrheit bestimmt noch keine Wahrheit.

Als Jesus einmal die Jünger fragte, für wen ihn die Leute halten, erhielt er unterschiedliche Antworten: Johannes der Täufer, Elija, Jeremia oder sonst ein Prophet.

Es blieb dem Petrus vorbehalten, die völlig undemoskopische, aber wahre Antwort zu geben: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes (vgl. Mt 16, 13—19). Auf Petrus hat Christus seine Kirche und ihren Glauben gegründet.

Ehe und Familie –
zur Abtreibungstötung und Homo-Perversion (S. 130)

Hoffte man einst, durch eigenmächtige Empfängnisverhütung die Abtreibungsfälle zu vermindern, zeigt sich heute längst schon die trügerische Illusion solcher Hoffnung.

Die Sexualität, die nach der Ordnung des Schöpfers eine Gabe an die unwiderruflich verbundenen Ehegatten ist, wurde den Kindern und Jugendlichen als soziale und kulturelle Gefälligkeit angeboten, die längst ihren eigenen Weg der Verwüstung der Seelen geht und durch kontrazeptive Gratisgaben nicht zu steuern ist.

Aus der Verachtung des Schöpfers ist eingetreten, was der Römerbrief als die Vertauschung der Wahrheit Gottes mit der Lüge beschreibt:

Ihre Frauen haben den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen vertauscht; auch die Männer haben den natürlichen Verkehr mit der Frau aufgegeben und sind in ihrer wilden Gier zueinander entbrannt … Sie kennen zwar die göttliche Rechtsordnung genau, tun es aber trotzdem nicht nur selbst, sondern spenden auch noch denen Beifall, die solche Dinge verüben (vgl. Röm 1, 24—32).

Die Kirche, wie Christus sie wollte –
zum Gehorsam (S. 196)

Im Hintergrund gläubigen Gehorchens steht die Wirklichkeit der göttlichen Dreifaltigkeit: Ein Gott in drei Personen, ein Gott in drei Gleichen an Gottheit.

Auch in der geheimnisvollen Trinität ist das Verhalten der Gleichen zueinander Gehorsam, der nichts anderes als Liebe ist; der Vater ist nicht der Sohn, der Sohn nicht der Heilige Geist, der Heilige Geist ist nicht der Vater; der Unterschied der Gleichen besteht und steht dennoch nicht der vollkommensten Einheit der Gleichen im Wege.

Jeder, der theologisch nachdenkt, kann gerade in der Trinität, der vollkommensten Wirklichkeit aller Wirklichkeiten, jene Verhältnisse des Gehorsams verstehen, die nicht in der Abhängigkeit, sondern in der Liebe die Unterschiede bewahren und dennoch die vollkommenste aller Gemeinschaften sind.

Die Kirche, wie Christus sie wollte –
das „Recht auf Eucharistie“ (S. 221)

Die Kirche versteht das „Recht auf Eucharistie“ nicht als ein kollektives Recht der Gemeinde, sondern als eine persönliche Einladung an die Gläubigen, die wiederum persönlich zur Mitfeier der Sonntagsmesse verflichtet sind.

Gerade jetzt ist die Stunde der Wahrheit, daß die Gläubigen ihre Sonntagspflicht ernst nehmen und gewissenhaft jeden Sonn- und Feiertag an der Eucharistie teilnehmen.

Eine äußerliche Erfüllung des Sonntagsgebotes wird noch nicht genügen. Es müssen Glaube und Ehrfurcht die Feier der Liturgie tragen.

Jenseits aller Aktivitäten und äußeren Formen muß auch das innere gnadenvolle Geschehen der Eucharistie den Gläubigen aufgehen: der wahrhaftige Vollzug des Werkes unserer Erlösung.

Religion ist nicht Privatsache –
zum ungeborenen Leben (S. 249)

Unsere geringsten Brüder und Schwestern sind die ungeborenen Kinder; dies möge jeder in Staat und Kirche bedenken, der scheinbar erlaubte Wege zur Beseitigung der Ungeborenen sucht oder rechtfertigt. Christus selbst erleidet in den Ungeborenen jenen Mangel an Liebe, der Tod bedeutet.

Wir appellieren an das gebildete Gewissen aller Menschen, das heute in vielen Unrechtssystemen als der einzige Schutz für unsere wehrlosesten Menschenkinder verblieben ist.

Wir müssen immer wieder die Wahrheit über den Menschen bedenken und uns dabei zur Wahrheit Gottes bekehren. In dieser Frage gibt es kein Ausweichen und Täuschen.

Es sind die Christen mit Gewissen und Gottesfurcht, die ihre Stimme erheben müssen.

Schweigt nicht und handelt, bildet in dieser Frage auch euer politisches Urteil, das mit der Lehre der Kirche übereinstimmt.

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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