Mittwoch, 28. August 2013
Syrien

Giftgas! – Endlich Giftgas!

Die Christen werden wie im Irak die Hauptleidtragenden des Überfalls der USA auf Syrien sein.

US-Flugzeuge bei der Ausbringung des Giftgases „Agent Orange“ zur Entlaubung während des Vietnamkriegdesasters, aus dem sich am Boden Dioxin bildete. [Bild: kreuz-net.info/Archiv]

Strategisches Interesse der USA

Nachdem die vom „christlichen Westen“ unterstützten islamistischen Rebellen Assad nicht stürzen konnten, muß wohl die erprobte US-Aggressionsallianz an die Arbeit.

Wie beim Bombardement einer afrikanischen Schuhfabrik und dem US-Überfall auf den Irak hatten sich die USA den Auslöser für ihre Attacke selbst definiert: nicht vorhandenes Giftgas.

Seitdem häuften sich die Agenturmeldungen von angeblichen Giftgaseinsätzen in Syrien.

Denn seit den Giftgaseinsätzen der US-Armee in Vietnam kennt man sich in der Vorzeige-Schnüffeldemokratie damit bestens aus.

Zudem habe das den Vorteil, daß man diesfalls ohne Mandat des UN-Sicherheitsrates Syrien überfallen könne, so der britische Außenminister William Hague.

Und ist einmal die Militärmaschinerie in Bewegung, ist es doch völlig gleichgültig, ob es das Giftgas überhaupt gab, ob es auch tatsächlich eingesetzt wurde: post festum verstummen diese Fragen.

Gescheiterter Erstversuch

Auch in Syrien war der erklärte Angriffsauslöser nicht einfach zu finden: Ein Erstversuch scheiterte am Dilettantismus der Aufständischen: Da war nicht einmal den Türken glaubhaft zu machen, daß es die reguläre syrische Regierung und nicht die Rebellen eingesetzt hätten.

Doch dann endlich der halbwegs gelungene Zweitversuch.

UN-Inspektoren als Helfershelfer der US-Interessen

US-hörige UN-Inspektoren hirschen nach Syrien, das dem internationalen Druck nachgibt und diese ins Land läßt.

Syrien hätte zwar möglicherweise vorhandene Beweise „systematisch“ vernichtet, doch allein die verzögerte Zustimmung von Assad, den UN-Schnüffeltrupp ins Land zu lassen, sei Beweis genug. Abgesehen davon werde man schon noch „Nachweise“ präsentieren.

Aber das Weiße Haus habe ohnedies (wahrscheinlich seit 30 Jahren) keinen Zweifel daran, daß „das syrische Regime schuld sei“, so ein Sprecher des Weißen Hauses.

„Moralische Obszönität“

Und auch der US-Außenminister Kerry weiß selbst ohne UN-Giftgas-Nachweise, daß er Syrien überfallen will. Deswegen sind die Streitkräfte der USA auch bestens auf Syrien vorbereitet.

Da hilft es auch nicht, daß der syrische Präsident Assad einen Giftgaseinsatz strikt zurückweist. Es ist unplausibel, daß gerade Syrien selbst den US-Truppen den erklärten Überfallsgrund liefert, noch dazu bei zu vernachlässigendem militärischen Sinn: Der US-Vorwurf sei „eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes“, so Assad.

Der Einsatz von C-Waffen sei eine „moralische Obszönität“, die sich die USA im ersten Golfkrieg als Verbündete von Saddam Hussein gerne leisteten. Schlußendlich nahmen die USA wiederum angebliche Giftgaslager des Irak (die es dann außerhalb der Mossad-Berichte gar nicht gab) zum Anlaß, das Land militärisch zu überfallen und hunderttausende Zivilisten zu ermorden.

Eine Katastrophe für die Christen im Irak

Die Folgen des US-Überfalls sind allgemein bekannt: Die politische Situation des Landes verschärfte sich, der Religionskonflilkt zwischen Schiiten und Sunniten brach mit einer seltenen Serie von Bomben- und Terroranschlägen neu aus.

Zuerst aber tobte sich der moslemische Mob gegen die irakischen Christen aus, tötete und vertrieb einen Großteil von ihnen und machte auch nicht vor der Abschlachtung eines Bischofs halt. Die Zerstörung der Kirchen war eine bekannte Zugabe.

Warnungen des Patriarchen aus Syrien

Patriarch Gregor III. der Melkitisch-Katholischen Kirche in Syrien wies auf die nicht gesicherte Zuschreibung des vorgeblichen Chemiewaffeneinsatzes und die zweifelhaften „Nachweise“ hin und warnte vor den Auswirkungen des angekündigten US-Überfalls. Schon jetzt sei ein Drittel der christlichen Bevölkerung auf der Flucht.

Zudem beklagte er, daß die USA seit zwei Jahren gezielt den Konflikt im Lande schüren.

Hinweis

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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