Dienstag, 20. August 2013
Christenverfolgung

Wo bleibt denn da der Staatsanwalt?

Registrierte Leser des antikatholischen „Standard“ fordern die Ermordung von Katholiken. Eine andere Interpretation der Leserkommentare des „Standard“ ist uns nicht zugänglich.

„Standard“-Leser wünschen sich die Ermordung von Katholiken. [Bild: Bildschirmcopie „Der Standard“, Auswahl von Kommentaren, elektronisch zusammengestellt]

Anspruch und Realität

Die antikatholische Tageszeitung „Der Standard“ des jüdischen Verlegers Oskar Bronner sieht sich gemäß Eigendarstellung als „liberales Online-Medium“, das gemäß Offenlegung der Blattlinie „für Toleranz gegenüber allen ethnischen und religiösen Gemeinschaften“ eintritt – offenbar gilt dies nicht gegenüber Katholiken und katholischen Geistlichen.

Antikatholische Stimmungsmache

Tatsächlich publiziert der „Standard“ immer wieder scharf antikatholische, hetzerische Beiträge, die Christus oder den Papst verhöhnen. Ende des Vorjahres hatte man eine Lächerlichmachung der Heiligen Drei Könige (denen – laut Vorartikel – angeblich „die Geldgier vom Gesicht“ abzulesen sei) mit einer rassistischen Darstellung verknüpft. Siehe dazu: „Antikatholische und rassistische Hetze des ‚Standard‘“.

Die Früchte dieser Beiträge

Im Zuge der Berichterstattung über die inakzeptablen Hausdurchsuchungen bei zwei katholischen Priestern und unseren Beitrag „Christenverfolgung in Österreich“ kam es nun im Leserforum des „Standard“, das im Anhang zum Beitrag „Ermittlungen als Christenverfolgung“ zu finden ist, zu Mordaufrufen – anders wird das ein Leser kaum verstehen können.

Eingeleitet (beginnend beim letzten, dem ältesten Lesereintrag!) wird dies mit der Aussage von ‚Raphael Hythlodeus‘ (12. August 2013, 19:21 Uhr): „christentum, so ein schwachsinn! man sollte den verantwortlichen für diesen unfug kreuzigen.

In nachfolgenden Kommentaren findet sich alles, was Verschwörungstheoretiker bewegt: die „Bundesbrüdervereine“ und die katholischen Landsmannschaften, die angeblich „Missbrauchspriester von Minderjährigen … mit besten juridischen und medizinischen Know-how vor dem bösen Opfer“ schützen würden. (‚Michael Tfirst‘, 13. August 2013, 8:21 Uhr)

Zu diesem „Klüngel“ gehörten auch die „Ritter vom Heiligen Grab und [die] Malteser“, weiß ‚sawi1948‘ (13. August 2013, 6:45 Uhr).

Daß bei dieser Aufzählung das Opus Dei, die Piusbruderschaft und TFP – Tradition, Familie, Privateigentum, Radio Maria und Loretto und auch kath.net nicht fehlen dürfen, versteht sich für den verschwörungsverfolgten „Standard“-Leser fast von selbst.

„kreuzigt sie!“

Kurz danach folgt dann der Aufruf zur Ermordung offenbar von Personen der obgenannten Gemeinschaften: „kreuzigt sie!“ verlangt der Leser ‚Baumschliff Entenschweiss‘ am 12. August 2013 um 20:10 Uhr.

Der ‚standardfetischist‘ repliziert darauf mit schottischer Sparsamkeit: „Aber jeder nur ein Kreuz bitte“ (13. August 2013, 10:29 Uhr).

„ab zu den löwen“

Am Folgetag der nächste Wunsch, den angesprochenen Personenkreis (wen sonst?) zu liquidieren: ‚R. Redbeard‘ wünscht sich diese „ab zu den löwen“ (13. August 2013, 11:42 Uhr), ‚pox vobiscum‘ (13. August 2013, 13:33 Uhr) repliziert mit seiner Sorge um diese Tiere: „Tierquäler.

Gut überwachter Kommentarbereich des „Standard“

Kommentare können Leser nur nach Registrierung verfassen. Bei dieser wählt man ein Pseudonym, das als Verfasser des jeweiligen Kommentars aufscheint.

Der Kommentarbereich des „Standard“ wird offenbar stetig von der Redaktion kontrolliert.

Im FAQ-Bereich (Bereich der „häufigig gestellten Fragen“) gibt es sogar einen eigenen Frage-Antwort-Punkt „Meine Postings werden fast immer gelöscht! …“ mit nachstehender Aussage: „Die Qualität der Diskussionen ist uns ein großes Anliegen: derStandard.at ist eine Plattform für lebendige, interessante und einladende Dialoge. Daher ist es notwendig, Beiträge, die den Forenregeln widersprechen, nicht erscheinen zu lassen. Das sind oft sehr schwierige Entscheidungen, die von der Redaktion unabhängig und im Sinne einer vernünftigen Diskussion getroffen werden.“

Alle Kommentare werden redaktionell überprüft

Die Kontrolle der Kommentare erfolgt durch den „Standard“ nach Eigendarstellung in zwei Stufen:

  • Zuerst wird mit einer Software („manchmal auch manuell“) jeder Kommentar auf Ausschlußkriterien kontrolliert und erst danach publiziert.
  • Zudem wird jedes Posting (= Kommentar) von der Redaktion kontrolliert: „Unabhängig von dieser Prä-Moderation werden sämtliche Postings auch von der Redaktion regelmäßig überprüft. Bei jedem Beitrag gibt es außerdem eine Melde-Funktion, mit der jede Userin und jeder User unkompliziert eine rasche Einzelüberprüfung auf Einhaltung der Forenregeln auslösen kann“.

Wunsch nach Katholikenermordung also Blattlinie des „Standard“?

Das wiederum läßt die Frage zu, ob die Aufrufe zur Ermordung via Kreuzigung oder altrömisches Vor-die-Löwen-Werfen gar zum Meinungsspektrum der „Standard“-Redaktion gehören.

Ein Fall für Terrorismusbekämpfung und Staatsanwalt?

Die Hausdurchsuchungen bei den beiden Geistlichen wurden mutmaßlich mit dem wohl falschen Vorwurf begründet, sie hätten angeblich „homophobe“ und „judenfeindliche“ Beiträge verfaßt.

Das allein reichte für zwei Staatsanwaltschaften und den Verfassungsschutz massiv in die Grundrechte einzugreifen.

Wenn jetzt im gut kontrollierten Forum der Tageszeitung „Der Standard“ Mordaufrufe (anders können wir diese Kommentare nicht verstehen) publiziert werden und auch nach einer Woche noch abrufbar sind, so frägt man sich: Wann kommen denn hier Staatsanwalt und Verfassungsschutz „zu Besuch“?

Oder darf man gegen die Kirche, gegen Geistliche und katholische Gläubige schon alles ungestraft und ungehindert unternehmen?

Die medienrechtlich Verantwortlichen sind leicht auf der Impressumsseite zu finden. Diese werden sicherlich auch gerne die realen Personen hinter den Pseudonymen samt Anschrift und IP-Adresse übermitteln.

Anmerkung

Wir waren bemüht, sämtliche Rechtschreibfehler der „Standard“-Leserkommentare correct zu übertragen.

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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