Eine Kommission im Auftrag der Stadt Wien suchte „problematische“ Namensgeber von Wiener Straßen – und stellte vor allem Heilige und Katholiken an den Pranger, während Sozialisten exculpiert werden.
Die rot–grüne Stadtregierung hatte den Abschnitt des (Straßen-)Ring, an dem sich die Universität befindet, von Dr.-Karl-Lueger-Ring in Universitätsring umbenannt.
Weil der angesehene christlich-soziale Wiener Bürgermeister Dr. Karl Lueger angeblich Antisemit gewesen sei.
Bei realen linken Mördern, Antisemiten und Ideengebern zur Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ sieht die Linke staatsmännisch beiseite.
Gegenreaktionen folgten, Namen wie Renner und Tandler wurden genannt; plötzlich ließ sich nicht mehr verheimlichen, daß eine Reihe von Straßenbezeichnungen rot-braune Namensgeber hatten. Die aufgescheuchten Rathaussozialisten suchten den Weg aus der Bedrängnis: Sie setzten eine „Historikerkommission“ zur Klärung ein.
Somit war bis zur Ferienzeit wieder Ruhe eingekehrt.
Wenn die Linke in Österreich eine „Historikerkommission“ mit der Klärung einer Aufgabe unter dem Deckmäntelchen vorgeblicher Wissenschaftlichkeit beauftragt, ist der Kreis „geeigneter“ Historiker kein allzu großer.
Es solle die wissenschaftliche Kommission ja kein falsches Ergebnis präsentieren.
Der sich zuständig fühlende sozialistische Stadtrat Mailath-Pokorny suchte – und fand in Oliver Rathkolb, der derzeit auch als Universitätsprofessor an der Universität Wien tätig ist, ein „congeniales“ Vis-à-vis.
Üblicherweise interessiert sich der Linke nicht für Geschichte und wenn doch, dann bestenfalls für „Zeitgeschichte“, zählt hier doch der politische Wille noch etwas (nebstbei erspart man sich die Mühen einer fundierten Archivausbildung).
Auch Oliver Rathkolbs Interesse gilt vor allem der „Neueren Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte“.
So war es nicht verwunderlich, daß er bereits drei Jahre nach Abschluß seiner Dissertation für die wissenschaftliche (!) Leitung der „Stiftung Bruno Kreisky Archiv“ ausreichend qualifiziert war.
Von 1985 bis 2003 leitete er diese Institution, die sich dem Nachlaß des jüdischen SPÖ-Bundeskanzlers Bruno Kreisky widmete.
Böse Zungen behaupten, in dieser Zeit hätte man das gesamte Archivmaterial auswendig lernen können.
Also zog es Dr. Rathkolb zu neuen Aufgaben, die ihn bis zum Vorsitz des wissenschaftlichen Beirats des Theodor-Körner-Fonds zur Förderung von Wissenschaft und Kunst führten.
Dieser Fonds ist nach dem einstigen SPÖ-Bundespräsidenten in Österreich benannt.
Rathkolb klagte einmal, er hätte sich alles erkämpfen müssen, „da ich [i.e. Rathkolb] nie ein unbefristetes Arbeitsverhältnis oder eine Laufbahnperspektive hatte“.
Wahrscheinlich – was sonst? – ungerechterweise wird Oliver Rathkolb, dessen Namensnennung angesehenen Historikern ein gewisses Schmunzeln in das Gesicht zaubert, als linker SPÖ-Parteihistoriker bezeichnet.
Projektträger der Auftragsarbeit (Auftraggeber: Kulturabteilung der Stadt Wien) war der „Verein zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Zeitgeschichte“ in Wien. Am Projekt mitgearbeitet hatten Dr. Peter Autengruber, Mag. Birgit Nemec und Mag. Florian Wenninger, redaktionell betreut von Mag. Jutta Fuchshuber.
Gegenstand war, so die Projektträger, eine „kritische wissenschaftliche Analyse der historischen Inhalte der Wiener Straßennamen seit 1860“ vorzunehmen.
„Die namensgebenden Persönlichkeiten wurden anhand der wissenschaftlichen Literatur, eigenen Publikationen und Reden sowie auf der Basis umfangreicher wissenschaftlicher Forschungen und Recherchen im Bundesarchiv Berlin und österreichischen Archiven dahingehend untersucht, ob die durch die Benennung einer Fläche geehrten Personen Handlungen gesetzt haben, die nach heutigen Maßstäben und demokratischen Werthaltungen eine intensive Auseinandersetzung und Prüfung vor der Auszeichnung durch eine Benennung einer Straße oder eines Parks durch die Stadt Wien erfordern würde“, heißt es im Einleitungsgebrabbel der Rathkolb-Kommission.
Deutlicher gesagt: Es wurde geprüft, ob die Namensgeber dem sozialistischen Zeitgeist von heute entsprechen.
Somit wurden auch National-Sozialisten aufgelistet, die zwar früher dem sozialistischen Zeitgeist entsprachen, aber nicht mehr dem heutigen. Wie sehr der national-sozialistische Geist bei den Sozialisten wehte, zeigt andeutungsweise der Beitrag
„Die SPÖ und ihre braunen Wurzeln“.
Dem Zensurstift empfohlen werden aber auch „Klassenfeinde“ und der politische Gegner, da macht man vor Heiligen der Kirche auch nicht halt.
Wie die Nazis verfolgen auch die Sozis Heilige der Kirche und ihren Klerus:
Eine Auswahl katholischer Persönlichkeiten, die im Visier der Linken stehen:
Bei ausgewiesenen Sozialisten (Sozis) fällt das Urteil stets milder aus. Nicht einmal beim Landesverräter und Nazi-Kollaborateur Karl Renner kann sich die „Historikerkommission“ zu einer eindeutigen Wertung durchringen.
Der von den Kommunisten zur SPÖ gewechselte (mit Zwischenstation) Christian Broda, SPÖ-Justizminister unter Bruno Kreisky, fehlt beispielsweise vollends: Seine martialisch klingende Dissertation „Volk und Führer“, 1940 in Wien beim NSDAP-Abgeordneten zum Gesamtdeutschen Reichstag Heinrich von Srbik verfaßt, bleibt unerwähnt. Auch der Einleitungspassus dieser Dissertation, in der Broda anmerkt, daß seine Arbeit „unter dem Eindruck der politischen Veränderungen der letzten Jahre mit all ihren massenpsychologischen Problemen“ entstanden sei.
Sonderbarerweise war die Dissertation lange Zeit hindurch in Verstoß geraten – just als er Justizminister wurde.
Kreuz-net.info wird sich in den kommenden Wochen vereinzelt vorgenannten Personen beitragsmäßig widmen.
Die obenstehenden Aufnahmegründe der Straßennamensgeber enthalten redaktionelle Wertungen.
„Nec laudibus nec timore!“
Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch
Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.