Dienstag, 25. Juni 2013
Wehrhaftes Christentum

„Die Kreuzzüge waren Notwehr!“

Die Erzählungen von brutalen christlichen Kreuzrittern, welche die moslemische Hochkultur im Heiligen Land aus Habsucht in ein Blutbad tauchten, sind eine unhaltbare Lüge des 19. Jahrhunderts

Papst Urban II. ruft am Konzil von Clermont zur Rettung der Christen und der christlichen Stätten im Heiligen Land auf

Der „tolerante“ Saladin: aufklärerisches Lügenmärchen

Als Vorkämpfer der Diskreditierung der christlichen Heere und der sachlich unhaltbaren Schönfärbung des moslemischen Schlächters Saladin als „toleranten“ Heerführer sind der lutherische Aufklärer Gotthold Ephraim Lessing und dessen Werk „Nathan der Weise“ sowie der Schotte Sir Walter Scott, der heute vergessene (aber im 19. Jahrhundert vielgelesene) Romantiker und Autor von „Der Talisman“ zu nennen.

Bei Lessing findet sich das Lügenmärchen, daß Saladin als Arzt verkleidet in das Lager der Kreuzritter gekommen sei, um Richard Löwenherz zu heilen. Daß sich beide niemals begegnet sind, störte Lessings Toleranzwahn nicht.

Zusätzlich angefacht hat die Saladin-Schönfärbung Kaiser Wilhelm II., der sich als Schutzherr der Moslems sah und Saladin aus der Vergessenheit der Moslems zurückholte: Er vermachte zur Erinnerung an Saladin einen Marmorsarkophag, der in der Omajjaden-Moschee in Damaskus (neben dem eigentlichen Sarkophag Saladins) aufgestellt ist.

Saladin, der edle Heide?

Kaiser Wilhelm II. legte 1898 im Zuge seiner Orientreise eine seidene Fahne und einen Lorbeerkranz (aus Metall) an der Ruhestätte Saladins ab und verstieg sich sogar zur Äußerung, er sei „tief ergriffen von dem Gedanken, an der Stelle zu stehen, wo einer der ritterlichsten Herrscher aller Zeiten, der große Sultan Saladin, geweilt hat, ein Ritter ohne Furcht und Tadel, der oft seine Gegner die rechte Art des Rittertums lehren mußte.“

Selbst der von der Wiener Tageszeitung „Die Presse“ im Zuge einer Buchbesprechung „Gottes Krieger“ als „Kreuzzug-Historiker“ befragte Hans Berhard Mayer wertet die „Toleranz“ des Saladin als „Erfindung Lessings“. Die als so blutig und grausam kolportierte Einnahme Jerusalems des Jahres 1099 reiht der Historiker in den Rahmen damals üblicher Kriegsvorkommnisse ein. Die Motive von Papst Urban II. zum Aufruf zum Kreuzzug (1095 am Konzil in Clermont) seien für ihn „letztlich schwer zu erkennen“.

Protestantische Schwachmatiker

Einen Höhepunkt deutscher Selbstbeschmutzungskultur gab es vor 14 Jahren: Deutsche Protestanten marschierten von Köln nach Jerusalem, „geschmückt“ mit der Kleidungsaufschrift „Ich entschuldige mich“ – für die Kreuzzüge, an denen sie nicht teilnahmen. 

Dabei hätten sie sich durch einen antifaschistischen Selbstgeißelungsmarathon rund um das Konzentrationslager Auschwitz viel besser und begründeter in Szene setzen können, war der Protestantismus doch eine der Stützen des National-Sozialismus.

Motive für den ersten Kreuzzug –
der Aufruf von Papst Urban II.

Wilhelm von Thyrus überliefert in seinem Werk „Historia in partibus transmarinis gestarum“ den Aufruf des Heiligen Vaters auf dem Konzil von Clermont:

„Die Wiege unseres Heils nun, das Vaterland des Herrn, das Mutterland der Religion, hat ein gottloses Volk in seiner Gewalt. Das gottlose Volk der Sarazenen drückt die heiligen Orte, die von den Füßen des Herrn betreten worden sind, schon seit langer Zeit mit seiner Tyrannei und hält die Gläubigen in Knechtschaft und Unterwerfung.

Die Hunde sind ins Heiligtum gekommen, und das Allerheiligste ist entweiht. Das Volk, das den wahren Gott verehrt, ist erniedrigt; das auserwählte Volk muß unwürdige Bedrückung leiden. Das königliche Priestertum muß als Sklave Ziegel brennen; die Fürsten der Länder, die Stadt Gottes, müssen Tribut zahlen.

Will einem nicht die Seele darüber zergehen, will einem nicht darüber das Herz zerfließen?

Liebe Brüder, wer kann das mit trockenen Augen anhören? Der Tempel des Herrn, aus dem er in seinem Eifer die Käufer und Verkäufer hinausgetrieben hat, damit das Haus seines Vaters nicht eine Mördergrube werde, ist nun Sitz des Teufels geworden. Die Stadt des Königs aller Könige, die den andern die Gesetze des unverfälschten Glaubens gegeben hat, muß heidnischem Aberglauben dienstbar sein. [...]

Bewaffnet Euch mit dem Eifer Gottes, liebe Brüder, gürtet Eure Schwerter an Eure Seiten, rüstet Euch und seid Söhne des Gewaltigen! Besser ist es, im Kampf zu sterben, als unser Volk und die Heiligen leiden zu sehen.

Wer einen Eifer hat für das Gesetz Gottes, der schließe sich uns an. Wir wollen unseren Brüdern helfen. Ziehet aus, und der Herr wird mit Euch sein.

Wendet die Waffen, mit denen Ihr in sträflicher Weise Bruderblut vergießt, gegen die Feinde des christlichen Namens und Glaubens. Die Diebe, Räuber, Brandstifter und Mörder werden das Reich Gottes nicht besitzen; erkauft Euch mit wohlgefälligem Gehorsam die Gnade Gottes, daß er euch Eure Sünden, mit denen Ihr seinen Zorn erweckt habt, um solch frommer Werke und der vereinigten Fürbitten der Heiligen willen schnell vergebe.

Wir aber erlassen durch die Barmherzigkeit Gottes und gestützt auf die heiligen Apostel Petrus und Paulus allen gläubigen Christen, die gegen die Heiden die Waffen nehmen und sich der Last dieses Pilgerzuges unterziehen, alle die Strafen, welche die Kirche für ihre Sünden über sie verhängt hat. Und wenn einer dort in wahrer Buße fällt, so darf er fest glauben, daß ihm Vergebung seiner Sünden und die Frucht ewigen Lebens zuteil werden wird.“

Was ist daran so unverständlich?

Hinweise

Vgl. dazu auch

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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