Mittwoch, 29. Mai 2013
Diözese Eisenstadt

Aufräumen nach Bischof Paul Iby

In der Diözese Eisenstadt im Südosten Österreichs wurde und wird die Kirchenführung erneuert

Bischof Zsifkovics dankte Kardinal Meisner für dessen „stilles Wirken“ für die Diözese Eisenstadt – Martinsfest 2012 [Bild: Diözese Eisenstadt]

Im Namen Gottes

„Im Namen Gottes fang ich an, mir helfe Gott, der helfen kann, so Gott mir hilft, wird alles leicht, wo Gott nicht hilft, wird nichts erreicht! Drum ist das Beste, was ich kann: Im Namen Gottes fang ich an. Amen.“ lautet der Leitspruch des Eisenstädter Diözesanbischofs Ägidius J. Zsifkovics auf der Internetseite der Diözese.

Entfernung von Rom unter Bischof Iby

Unter Zsifkovics’ Vorgänger, Bischof Paul Iby, wich die Diözese Eisenstadt immer weiter von Rom ab. Stellvertretend seien Aussagen von Bischof Iby gegenüber einer Wiener Tageszeitung genannt: Er trete für die Aufhebung des Zölibats und die (nicht mögliche) Priesterweihe von Frauen ein.

Aufräumen unter Bischof Ägidius Zsifkovics

Die Ernennung des „slawischen Bischofs“ (so Kardinal Schönborn) Ägidius Zsifkovics hatte die innerkirchliche Los-von-Rom-Bewegung erschreckt.

Der Bischof kommt aus der Mitte der Kirche, ist weder durch die Förderung der Alten Messe bekannt, noch durch Agitationen gegen Rom.

Nachgesagt werden ihm jedenfalls gute Kontakte zu Kardinal Meisner. So erklärte Bischof Zsifkovits anläßlich des Martinsfestes, ohne Kardinal Meisners „stilles Wirken“ wäre die Diözese Eisenstadt „nicht das, was sie heute ist“. Kardinal Meisner wurde mit dem St.-Martins-Orden in Gold, der höchsten innerdiözesanen Auszeichnung, dafür geehrt.

Nach der Amtseinführung hat der neue Bischof bereits einen Monat danach mehrere Leitungspositionen neu besetzt. So auch den Direktor der bekannt linken Caritas. Die Anti-Rom-Bewegung „Wir sind Kirche“ und der Caritas-Chef Franz Küberl waren „überrascht“. Der Bischof ließ mitteilen, er stelle sein Leitungsteam eben selbst zusammen.

Neu bestellt wurden neben dem Generalvikar auch der Pastoralamtsleiter, der Regens des Priesterseminars, der Direktor des Schulamtes, die Leitung der Kirchenzeitung und des Verlages sowie die Bischofsvikare für die ungarische und kroatische Volksgruppe.

Die Funktion des Moderators der Diözesan-Kurie wurde neu geschaffen und mit Hw. Petar Ivandic besetzt. „Kroatische Doppelspitze“ ätzten die sonst so Multi-Kulti-Orientierten.

Treffsicher gegen die Anti-Rom-Bewegung

Daß Bischof Zsifkovics ins Schwarze getroffen hat, zeigen die untergriffigen Äußerungen des Anti-Rom-Führers von „Wir sind Kirche“: „Ein Bischof, der mit feurigem Atem alles niederbrennt, was seine Vorgänger mühsam und vertrauensvoll aufgebaut haben, hinterläßt eine Spur von Angst und Schrecken, wie sie normalerweise in Diktaturen üblich ist.“ – Zu dumm, daß die durchsetzte Kirche nun wieder romorientiert geführt wird.

Gedenkmesse für S. E. Kardinal Hans Hermann Groer: zugesagt – abgesagt

Kardinal Groer hatte sich nach den vom Kardinal immer zurückgewiesenen Anschuldigungen mißbräuchlicher Übergriffe in die Obhut der Zisterzienserinnen, deren Abtei er mitbegründet hat, begeben. Hier hat auch Kardinal Groer seine letzte Ruhestätte.

Die angeblichen „Aufdeckungen“ in einem linken Wiener Politmagazin erfolgten durch einen ehemaligen Schüler, Josef Hartmann. In der Folge wurde er finanziell reichlich bedacht. Die Hetzjagd auf die Kirche begann. Die szenische Parallelität von Mißbrauchsvorwürfen gegen Kirchenvertreter und Versuchen, die abartige Homo-„Ehe“ durchzusetzen ist augenfällig.

Für 10 Millionen Euro würde der Kardinal-Groer-Anpatzer sogar wieder „katholisch“

In einem „Profil“-Interview „Ich war der Antichrist“ vom Mai 2011 bezeichnete die „sehr kranke Seele“ Josef Hartmann die 40.000 Euro, die im die Kirche übereignet hat, als „Schweigegeld“, der Betrag sei ein „Hohn“ gewesen. Katholisch sei er nicht, aber für 10 Millionen Euro, wie er bei einem Wiener Rechtsanwalt deponiert habe, würde er wieder eintreten.

Der derzeitige Erzbischof von Wien, Kardinal Schönborn, hatte in der ORF-Nachrichtensendung „Zeit im Bild 1“ vom 26. März 1995 zu diesen Anschuldigungen gegen Kardinal Groer gesagt: „Er schweigt zu diesen Vorwürfen, denn ich glaube – ich kann ihn hier verstehen – es ist die einzige Antwort auf solche diffamierenden, infamen Beschuldigungen, wie sie hier gegen ihn erhoben werden.“ Unter dem Druck der Medien hat Kardinal Schönborn später seine Position relativiert.

Für den 8. April 2013, zur zehnten Wiederkehr seines Todestages (24. März 2003), war eine Gedenkmesse für S. E.  Kardinal Hans Hermann Groer in der Klosterkirche der Zisterziensinnenabtei Marienfeld mit Bischof Dr. Ägidius Zsifkovics angesetzt.

Das Totengedenken sei „Teil der Kultur menschlicher Gesellschaften“, insbesondere Teil von Kultur und Ritus der Katholischen Kirche: „Wenn gläubige Christen ihrer Toten – ohne Ansehen der Person und ihrer Beurteilung durch weltliche Instanzen – im Rahmen von Gottesdiensten gedenken und für sie beten, dann ist das etwas ganz Selbstverständliches“, so Bischof Zsifkovics. Und: „Ebenso sei es üblich, daß ein Bischof der Gedenkfeier für einen anderen verstorbenen Bischof vorsteht.“

Nach „persönlichen Gesprächen“ hat Bischof Zsifkovics seine Teilnahme wieder abgesagt, das Totengedenken erfolgt ohne ihn. Es zeigt aber auch, daß Bischof Zsifkovics Druck nur bedingt widersteht.

Leiter des Diözesangerichts abgesetzt

Vorgenannten aus Bosnien stammenden Hw. Petar Ivandic, seinen engsten Berater, hat am 29. Mai 2013 Bischof Zsifkovics nun wieder „aus schwerwiegenden Gründen“ aller Ämter und diözesanen Funktionen enthoben. Dem „kirchlichen Procedere in dieser Angelegenheit“ wolle man nicht vorgreifen, weitere Informationen seitens der Diözese gab es nicht. Spekulationen über dessen Dissertation gab es jedenfalls seit mehr als einem Jahr.

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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