Donnerstag, 16. Mai 2013
Bischofsernennung

Psychotherapeut Hw. Benno Elbs: Weihe am 30. Juni 2013 zum Bischof von Feldkirch

Hw. Elbs war der Wunschkandidat der Medien. So sah ihn die anti-katholische Tageszeitung „Der Standard“ schon im Herbst 2012 als Bischof von Graz-Seckau. Jetzt wurde er doch Bischof von Feldkirch.

Linke Taufscheinbesitzer hoffen auf einen Kurswechsel in der Diözese durch Bischof Elbs [Bildschirmkopie: Presseconferenz/vol]

Furcht vor „konservativem Bischof“ beendet

Damit ist auch die „Furcht“ vor einem weiteren konservativen Oberhirten beendet, die 2.300 Inhaber eines katholischen Taufscheines in einem Brief an den Nuntius geäußert hatten. Sie hatten Stimmung gegen Hw. Thomas Felder, Priester aus der „Geistlichen Familie Das Werk“, und gegen Hw. Anton Lässer, Gründer des konservativen Senders „Radio Horeb“ und Leiter des Priesterseminars Leopoldinum im Kloster Heiligen Kreuz, gemacht.

Im linken und antikirchlichen Lager hofft man, der „Sonnyboy“ Bischof Elbs würde die „orthodoxen Zellen, die (Bischof) Fischer rief, wieder los[werden]“.

„Schließlich strahlt aus dem Allgäu ein erzkatholische Sender ins Land, Lefebvre-Anhänger feiern ihre lateinischen Messen, Pius-Brüder haben ihre Gefolgschaft, und das diskrete Netzwerk des Opus Dei hat sich mit Klaus Küng nicht nach Niederösterreich verabschiedet“, wettert eine Pro-Semiten-Zeitung.

Wie man vom Bischofsamt erfährt

Hw. Elbs schildert in einer Pressekonferenz am 8. Mai 2013 in Vorarlberg seine Ernennung zum Bischof von Feldkirch, einer kleinen, erst 1968 errichteten Diözese mit knapp 250.000 Katholiken.

Mit einem „Buona sera kann i nit guat säge, darum säg i Grüß Gott“, leitete Hw. Elbs die Pressekonferenz ein. Im Inneren gehe es in ihm „drunter und drüber“.

Es sei für einen Bregenzerwälder wie ihn ein „bißchen ein Wehrmutstropfen“ gewesen, daß es gerade im Montafon war. Nach einem Gottesdienst mit dem Linzer (Weih-)Bischof Ludwig erfuhr er „auf einem Parkplatz mit schönen, blühenden Bäumen“ durch einen Anruf der Nuntiatur, daß er zum Bischof ernannt wurde.

Ob er dann am Weg zurück nach Feldkirch alle Verkehrsregeln eingehalten habe, wisse er nicht.

Dankbarkeit des neuen Bischofs

Er empfinde große Dankbarkeit für die vielen Menschen, die sich in der Diözese Feldkirch engagieren. Er dankt seinen Eltern und allen „Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern“, auch dem „Bischof Elmar (Fischer) als Vorgängerbischof“.

Ihm persönlich wichtig seien:

  • „daß die Kirche im wesentlichen den Auftrag hat, die Menschenfreundlichkeit Gottes den Menschen sichtbar zu machen und das, was die Menschen bewegt – die Ängste, die Hoffnung, die Freude –, daß das auch Orte sind, Situationen, wo die Kirche ihren Platz hat, und ich freue mich, daß hier der neue Papst Franciscus in einer sehr spontanen und guten Arbeit auf die Menschen zugeht, mit ihnen ist, sie begleitet und sie stärkt. Das ist das eine, was mir sehr wichtig ist in diesem Augenblick, auch zu sagen.
  • Und das zweite ist die Freundschaft mit Gott oder die Freundschaft zu Christus. Ich habe die Erfahrung persönlich machen dürfen im Leben und weiß auch aus vielen Gesprächen mit Menschen in verschiedensten Lebenssituationen, daß diese Freundschaft mit Gott, diese Beziehung mit Gott sie trägt, ihnen Halt gibt, Hoffnung gibt, einen Perspektive gibt, einen Horizont, der Hoffnung eröffnet, und das ist auch etwas, das ich mir sehr wünsche für unsere Diözese, daß wir in diesem Sinn auch den Weg gut weitergehen können.“

„Für mich ganz persönlich wichtig geworden ist der selige Carl Lampert (Anm.: er war der ranghöchste Geistliche, der von den National-Sozialisten hingerichtet wurde; Seligsprechung am 13. November 2011) seit der Seligsprechung – damals habe ich versprochen, daß ich jeden Tag nach Göfis pilgere, bis die Bischofsfrage in Feldkirch geklärt ist, daß ich soviel nach Montfort fahren müsse, habe ich nicht gedacht.“

Werdegang

Hw. Elbs wurde 1960 in Bregenz geboren, Bundesgymnasium in Bregenz, Theologiestudium in Innsbruck mit einer Dissertation (1986) über: „Bußerziehung und Religionsunterricht: eine kritische Analyse gegenwärtiger Unterrichtsmittel und katechetisch/religionspädagogische Aspekte zu einer verantworteten Praxis“.

1982 schließt Hw. Elbs das Studium der Psychologie an. Diplom im Fach Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor Frankl.

Von Bischof Bruno Wechner am 16. Mai 1986 zum Priester geweiht, anschließend Kaplan in Bregenz-Mariahilf und Religionslehrer.

Von Bischof Küng vorerst als Spiritual (1989) des bischöflichen Internats Marianum (ab 1990 Rektor) und des Pastoralamtes geholt.

Ab 1993 auch als Psychotherapeut tätig.

Im April 2003 wird Hw. Elbs zum Kaplan Seiner Heiligkeit. Zwei Jahre später, am 4. Juli 2005, ernennt ihn Bischof Elmar Fischer zum Generalvikar. Seit 2008 trägt Hw. Elbs die Prälatenwürde.

Seit 16. November 2011 leitete er die Diözese nach Wahl durch das Konsultorenkollegium der Diözese Feldkirch als Diözesanadministrator.

Die Weihe zum Bischof von Feldkirch wird am 30. Juni 2013 durch Erzbischof Alois Kothgasser, Kardinal Schönborn und den Nuntius Erzbischof Zurbriggen erfolgen. Der linke ORF ist darüber so erfreut, so daß er die Bischofsweihe österreichweit überträgt.

Der neue Bischof

Als der (nunmehrige Alt-)Bischof Fischer Homosexualität realitätskonform als heilbar bezeichnete, beschwichtigte Hw. Elbs die mediale Homo-Lobby durch Relativierung der bischöflichen Aussage.

Der neue Bischof verstehe sich als „Teamplayer“, eine Erneuerung der Kirche müsse „von unten kommen“, weiß die Linke ihn zu zitieren. Er hoffe auf ein verstärktes „dialogisches Miteinander“.

„Kleine Gemeinschaften, die miteinander die Bibel lesen und sozial wirken“ sollen den Pfarrermangel kaschieren helfen. Es sollen „Basisgemeinden“ der Kirche zusätzliches Leben einhauchen. Erinnert sei hiebei an eine Warnung des hl. Pfarrers von Ars: „Laßt eine Gemeinde 20 Jahre ohne Priester, und sie beten Tiere an …“

Als Vorbild nennt Bischof Elbs ausdrücklich den linken Bischof Erwin Kräutler.

Kardinal Schönborn zum Neuernannten: „Es ist ein erfreuliches Signal, daß die erste Bischofsernennung im deutschsprachigen Raum durch Papst Franziskus ein Mann ist, der wirklich sehr glaubwürdig und weit über die Grenzen der Kirche hinaus in seinem Land wirken wird.“ – offenbar waren vorangegangen ernannte Bischöfe nicht „wirklich sehr glaubwürdig“.

2011 sprach sich Hw. Elbs gegen Sanktionen gegen die Schüllerschen Los-von-Rom-Pfarrer aus, plädiert für „Gespräche“.

Die Nichtbeziehung der päpstlichen Gemächer durch Papst Franciscus findet in Hw. Elbs einen Nachäffer: In den Bischofssitz, eine Villa am Hirschgraben, wolle der neuernannte Bischof nicht einziehen, das habe er schon entschieden; er wolle „genauso einfach leben wie der Durchschnitt in Vorarlberg“.

In einem Gespräch mit den „Vorarlberger Nachrichten“ beantwortet Hw. Elbs selbst Fragen, die in Rom letztgültig geklärt sind, wie etwa das nicht mögliche Frauenpriestertum betreffend, ausweichend. Auf die Frage, ob denn das von Papst Johannes Paul II. verfügte „Diskussionsverbot“ noch gelte, antwortet er ausweichend, wohl mit einer anderen Position als die Lehre der Kirche es besagt: „Das Wichtigste ist – ich bleibe dabei – die Kultur des offenen Wortes. Letztendlich ist es so, daß man über alle Themen diskutieren muß.“

Ähnlich die Äußerungen zum Zölibat mit Hinweise auf ehemalige anglikanische oder orthodoxe, zum Katholizismus übergetretene, verheiratete Priester.

Ein Bischof, der sich hier so schwammig äußert, zeigt nicht gerade seine Konformität mit Rom.

Ernennungen in Graz und Salzburg

In der Diözese Graz-Seckau, genauer gesagt: der Pressesprecher Plank der Diözese, erwartet sich in absehbarer Zeit auch die Klärung der Nachfolgefrage im Erzbistum Salzburg und nachfolgend die in Graz-Seckau.

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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