In der gleichnamigen Publikation des Erzbischöflichen Amtes für Unterricht und Erziehung in Wien von 1977 hat man eine durchaus treffende Analyse des religiösen Abfalls publiziert.
Im nachhinein mutet der Einleitungssatz fast als Beschreibung eines paradiesischen Zustand an, der sich – aufgrund der Anbiederung an den Zeitgeist – grundlegend zum Schlechten geändert hat.
Kritische Diskussionen über die religiöse Lage in Österreich können an folgenden Tatsachen nicht vorbeigehen: Ringsum läuten die Kirchenglocken, werden Schulkreuze montiert, Kirchen repariert und neugebaut; über 90 Prozent der Österreicher zahlen ihre Kirchensteuer als Bringschuld; Kirchenaustritte erwecken zwar Besorgnisse, sind aber durchaus noch zu „verkraften“ – und dennoch zeigt das erlebte Alltagsbild um uns ungleich schlimmere Tatsachen:
„Innere Emigration“ in den Christengemeinden: also keine demonstrative Auswanderung durch Massenaustritte, wohl aber eine echte Entfremdung, Distanz vom Kirchenjahr und Gemeindeleben, von den Gottesdiensten und Sakramenten.
„Schleichender, leiser Abfall“ – unmerklich wie der Blätterfall im Herbst, aber nicht weniger tatsächlich. Muß nur noch ein „Sturm“ kommen, um die ganze Wahrheit zu enthüllen?
„Praktischer Atheismus“: Der Atheismus der verkündeten und kämpferischen Lehre („Theoretischer Atheismus“) tritt bei uns kaum in Erscheinung. Organisierte und aggressive Gottlosigkeit meldet sich hierzulande fast nicht. Das erweckt aber folgende Fragen:
Anmerkung:
Die Zwischenüberschriften wurden redaktionell eingefügt, Zitatbeginn ab „Kritische Diskussionen“
„Nec laudibus nec timore!“
Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch
Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.