Mittwoch, 24. April 2013
Kirche in Österreich

Glaube gefragt

In der gleichnamigen Publikation des Erzbischöflichen Amtes für Unterricht und Erziehung in Wien von 1977 hat man eine durchaus treffende Analyse des religiösen Abfalls publiziert.

Ökumene-Performance von Hw. Jansen mit Häretikerin: Ob Hochwürden den „Schal“ bei der letzten „Love-Parade“ erhalten hat? [Bild: 2009, Bildschirmkopie kjweb.at]

Im nachhinein mutet der Einleitungssatz fast als Beschreibung eines paradiesischen Zustand an, der sich – aufgrund der Anbiederung an den Zeitgeist – grundlegend zum Schlechten geändert hat.

Die „Ernte“ der Zeitgeistanbiederung beginnt

Kritische Diskussionen über die religiöse Lage in Österreich können an folgenden Tatsachen nicht vorbeigehen: Ringsum läuten die Kirchenglocken, werden Schulkreuze montiert, Kirchen repariert und neugebaut; über 90 Prozent der Österreicher zahlen ihre Kirchensteuer als Bringschuld; Kirchenaustritte erwecken zwar Besorgnisse, sind aber durchaus noch zu „verkraften“ – und dennoch zeigt das erlebte Alltagsbild um uns ungleich schlimmere Tatsachen:

Innere Emigration

„Innere Emigration“ in den Christengemeinden: also keine demonstrative Auswanderung durch Massenaustritte, wohl aber eine echte Entfremdung, Distanz vom Kirchenjahr und Gemeindeleben, von den Gottesdiensten und Sakramenten.

„Schleichender, leiser Abfall“

„Schleichender, leiser Abfall“ – unmerklich wie der Blätterfall im Herbst, aber nicht weniger tatsächlich. Muß nur noch ein „Sturm“ kommen, um die ganze Wahrheit zu enthüllen?

„Praktischer Atheismus“

„Praktischer Atheismus“: Der Atheismus der verkündeten und kämpferischen Lehre („Theoretischer Atheismus“) tritt bei uns kaum in Erscheinung. Organisierte und aggressive Gottlosigkeit meldet sich hierzulande fast nicht. Das erweckt aber folgende Fragen:

  • Ist unser Christenglaube am Ende gar kein ernstzunehmender Gegner und Diskussionspartner mehr? Ist schon „schad um jede Anstrengung“, ihn zu bekämpfen – weil er sowieso nicht mehr gefährlich ist?
  • Müßte man sich nicht oft ehrlich-offene Gegnerschaft geradezu wünschen, damit jemand „mit Nagelschuhen durch den Schlafsaal der Christen“ gehe? Fehlt uns nicht jede heilsame Ungesichertheit und Armut, die zum „Wagnis des Glaubens“ gehört?

 
Anmerkung:
Die Zwischenüberschriften wurden redaktionell eingefügt, Zitatbeginn ab „Kritische Diskussionen“

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
© kreuz-net.info, EMail: redaktion@kreuz-net.info, Impressum