Dienstag, 2. April 2013
Enteignungstheologie

Berliner Kardinal Woelki will stärkere Besteuerung von Vermögen und Frauen als „Kardinälinnen“

Seit Papst Franciscus sich als „Papst der Armen“ sieht, ist auch der nachgereihte Klerus „(ge)stört und verunsichert in einem guten Sinn“. Kardinal Woelki: „Wir werden auch in Deutschland deutlich machen, worum es uns als Kirche wirklich geht: Daß wir nicht von einem Mehr an Geld und Besitz leben, sondern von einem Mehr an sozialer Gerechtigkeit und einem Mehr an Liebe, also von dem, was unbezahlbar ist.“

Kardinal Woelki: Privattheorie von der theologischen und kirchenrechtlichen Möglichkeit der Ernennung von Frauen als Kardinäle [Ausriß: ‚Berliner Tagesspiegel“]

Enteignungsbesteuerung

In einem Gespräch mit dem Berliner „Tagesspiegel“ vom Ostersonntag 2013 verlangt Kardinal Woelki eine stärkere Besteuerung des Vermögens, explizit eine Erhöhung der Erbschaftssteuer als Vermögensausgleich zwischen Arm und Reich.

Zahl der Hartz-IV-Empfänger bleibt konstant 

Im gleichen Atemzug will sich der Berliner Kardinal stärker für Langzeitarbeitslose einsetzen. Es seien zwar die Arbeitslosen zahlenmäßig zurückgegangen, die Zahl der Hartz-IV-Empfänger sei aber nicht gesunken.

Einen Zusammenhang mit der (fehlender) Arbeitsbereitschaft von Teilen der Hartz-IV-Empfänger sieht Kardinal Woelki offenbar nicht. Auch verrät uns Kardinal Woelki nicht, wie er die Zahl der Hartz-IV-Empfänger reduzieren möchte. Verpflichtende Resozialisierungskurse für Berlin-Kreuzberg-Bewohner?

Billigwohnungen am Kurfürstendamm?

Auch sei die Wohnungsarmut damit eng verknüpft. In Berlin gäbe es 335.000 Wohnungen in einfacher Wohnlage. Um diese kämpfen 373.000 Hartz-IV-Haushalte und weitere 500.000 Haushalte mit geringerem Einkommen.

Kardinal Woelki sieht eine große Gefahr, daß „viele aus dem Zentrum an den Stadtrand gedrängt werden, wie in anderen europäischen Großstädten auch“.

In einer (von Kardinal Woelki als „gutes System“ bezeichneten) Marktwirtschaft werden eben zentrumsnahe Immobilien höher bewertet als in der (Industrie- und Gewerbe-)Peripherie befindliche. Somit sind auch die Mieten und Kaufpreise höher.

NS-Kirchensteuer ist ein „bewährtes System“

Die in der national-sozialistischen Zeit zur Entwöhnung von der Kirche eingeführte Kirchensteuer verteidigt Kardinal Woelki: „Es ist ein bewährtes System, durch das die Kirchenmitglieder einen Beitrag leisten zur Aufrechterhaltung von kirchlichem Engagement. Dadurch tun sie auch etwas für die Allgemeinheit.“

Kardinal Woelki: Frauen als Kardinäle

Auf die inhaltlich falsche Zwischenbemerkung des „Tagesspiegels“ (Claudia Keller und Rainer Woratschka): „Kirchenrechtlich wäre es auch möglich, Frauen zu Kardinälen zu ernennen.“ antwortete der Kardinal „etwas“ überraschend: „Sie haben recht.“

Und weiter: „Auch auf der Ebene der Weltkirche müssen Frauen stärker in die Verantwortung eingebunden werden. Der Papst braucht gute Beratung und man sollte gut überlegen, wie die Beratungsgremien im Vatikan künftig besetzt sein sollen. Das Kardinalskollegium würde ich nicht überschätzen. Wir haben die Tage vor dem Konklave dringend gebraucht, um uns erst mal kennenzulernen.“

Die Irrungen des Kardinals, der „nicht zu den Engstirnigen gehört“

Wenn uns Kardinal Woelki jetzt noch die theologischen und kirchenrechtlichen Grundlagen für seine zustimmende Antwort zu „Kardinälinnen“ erläutert hätte, wären wir dankbar gewesen.

Bereits am Katholikentag in Mannheim verblüffte der Kardinal mit einer Privattheorie zu den Homo-Unzüchtigen: „Ich halte es für vorstellbar, daß dort, wo Menschen Verantwortung  füreinander übernehmen, wo sie in einer dauerhaften homosexuellen Beziehung leben, daß das in ähnlicher Weise zu heterosexuellen Partnerschaften anzusehen ist.“

‚kreuz.net‘: „Homo-Kardinal“

Das katholische Internetportal belegte Kardinal Woelki daraufhin mit dem (zuvor bereits dem Wiener Kardinal Schönborn verliehenen) ‚Ehrentitel‘ „Homo-Kardinal“.

Für die Annahme einer „Auszeichnung“ der schwulen Homolobby war der Berliner Kardinal schlußendlich aber doch nicht mutig genug: „Für Selbstverständlichkeiten wolle er sich nicht auszeichnen lassen.“

2012 keine Priesterweihe in Berlin

Dabei hätte der im Juli 2011 zum Erzbischof von Berlin Ernannte und im Februar 2012 von Papst Benedikt XVI. zum Kardinal Creierte ein zielführenderes Aufgabengebiet: den Priesternachwuchs. Im Jahr 2012 gab es nämlich in Berlin keine einzige Priesterweihe.

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
© kreuz-net.info, EMail: redaktion@kreuz-net.info, Impressum