Donnerstag, 28. März 2013
Kirche

Missionierung ist notwendig

Seit Jahren ist von der notwendigen Neu-Evangelisierung Europas die Rede. Dazu soll wohl auch das von Papst Benedikt dankenswerterweise ausgerufene „Jahr des Glaubens“ beitragen. Doch wie ist die Ausgangslage in Österreich? Ist Österreichs Kirche zur Missionierung in der Lage?

Für eine nötige Neu-Evangelisierung Europas bedarf es zahlreicher Bischöfe, die Gott und nicht die Medien fürchten [Bild: kreuz-net]

Jesus Christus sagt uns, daß ein Reich, das in sich uneins ist, zerfällt. Wichtig für die Einheit ist der Gehorsam – in spiritueller Hinsicht, aber auch ganz praktisch.

Wenn die Katholische Kirche einen Papst hat, von dem das 2. Vaticanum lehrt, daß er „kraft seines Amtes als Stellvertreter Christi und Hirt der ganzen Kirche volle, höchste und universale Gewalt über die Kirche“ (Dogmatische Konstitution über die Kirche 22) hat, in Europa jedoch nur wenige Bischöfe dies auch respektieren, dann ist die Kirche eben ein „zerfallendes Reich“.

Wenn es zwar ein Kirchenrecht gibt, dieses aber beinahe nur zur ungerechtfertigten Disziplinierung guter Priester angewandt wird, dann kann man das nur als schwer sündhaften Rechtsmißbrauch sehen.

Ungerechtfertigte Disziplinierung

Wir haben dafür ein ganz konkretes Beispiel, nämlich das bis Ostermontag ausgerufene Predigtverbot für den höchst erfolgreichen und bemühten Seelsorger Karl Tropper, Pfarrer in St.Veit am Vogau, durch den Bischof von Graz-Seckau.

Der angebliche Grund: Hochwürden Tropper verwendete den Ausdruck „Homo-Perverse“, das höchste kirchliche Lehramt nennt Homosexualität eine „Anomalie“.

Hw. Helmut Schüller ist eigentlich als exkommuniziert anzusehen

Ein anderes Beispiel ist der Umgang mit dem abtrünnigen Priester Helmut Schüller. Der Mann, der eigentlich wegen der von ihm verbreiteten Forderungen als exkommuniziert angesehen werden muß, ist nicht einmal suspendiert.

Ganz im Gegenteil: Er gehört sogar dem Priesterrat der Erzdiözese Wien an.

Bei katholischen Theologen gehört es zum guten Ton, sich über das kirchliche Lehramt lustig zu machen. Mißstände im Religionsunterricht sowie in der Erstkommunion- und Firmvorbereitung sind beinahe die Regel.

Das alles geschieht unter den Augen der Bischöfe, ja scheint von ihnen gefördert zu werden.

Unkatholische Laienverbände

Die „katholischen“ Laienverbände sind alles andere als katholisch. Ein Priester, der den unverkürzten Glauben predigt, riskiert die Amtsenthebung. Und so machen immer mehr Laien die Erfahrung, daß ihr Apostolat unwirksam bleiben muß, weil ihnen Kleriker in den Rücken fallen.

Es sind Bischöfe nötig, die die Medien nicht fürchten

Missionierung oder Neu-Evangelisierung in der Gesamtgesellschaft ist erst wieder möglich, wenn Bischöfe kommen, die Gott fürchten und nicht die Medien. Unter den derzeitigen Verhältnissen ist es fast ein Wunder, daß es überhaupt noch gläubige Christen in Österreich gibt.

Denn bei den aus der Reformation hervorgegangenen kirchlichen Gemeinschaften sind die Anpassung an den Zeitgeist und die Verleugnung des Evangeliums noch krasser.

Das Christentum „light“, das allenthalben propagiert wird, muß die Leute vertreiben. Für Wellness und Esoterik brauchen sie nicht zum „Schmiedl“ gehen, da gehen sie besser gleich zum „Schmied“.

Die christliche Botschaft von Umkehr und Bekehrung tut halt ein bißchen weh, während der Wunderstein oder Kraftort das angebliche Heil ohne eigene Anstrengung wirkt.

Entsetzliche Wirklichkeit des Teufels

Wenn Papst Franziskus sich offenbar nicht scheut, die entsetzliche Wirklichkeit des Teufels anzusprechen, dann besteht Hoffnung, es werde wieder ins christliche Bewußtsein dringen, daß man aus der Liebe Gottes auch herausfallen kann, wenn man sie permanent ablehnt, und daß Gott niemand in den Himmel hineinzwingt.

Der Missionsauftrag Jesu Christi ist ganz klar und eindeutig als die Hauptaufgabe der Kirche formuliert. Das zu leugnen oder zu vergessen, ist schlicht und einfach Verrat.

 
Dr. Alfons Adam
März 2013

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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