Sonntag, 22. März 2009
Hw. Toni Faber

Als Dompfarrer darf er liberaler sein

14:18:10 | kreuz.net-Artikel 8869 | Zitatsammlung

Der Wiener Dompfarrer glaubt an ein „gelingendes Miteinander“ von Homo-Paarungen. Über Mons. Gerhard Wagner, der heute zum Bischof geweiht werden hätte sollen, hat er sich fürchterlich geärgert.

Das sagte er kürzlich im Gespräch mit der Journalistin Conny Bischofberger für die österreichische Tageszeitung ‘Kurier’.

Hw. Faber stellt sich die Frage, warum Homo-Unzüchtige in ihrer Sehnsucht nach „gelingendem Miteinander“ nicht gesegnet werden sollten: „Wer führt denn eine perfekte Ehe?“ – verdreht der Priester das Problem.

Grenzen ausloten

Frau Bischofberger fragt den Dompfarrer, wie liberal ein österreichischer Pfarrer sein dürfe.

Die Antwort des Dompfarrers: „Ich versuche, die Grenzen auszuloten.“

Als Dompfarrer habe er die Möglichkeit, „ein bißchen weiter zu gehen“ als ein Landpfarrer. Aber auch er könne „vom Vorgesetzten zurückgepfiffen“ werden.

Zur Frage nach dem letzten Anpfiff des Wiener Kardinals Christoph Schönborn verweist Hw. Faber vage auf eine „schöne Erfahrung“ im letzten Sommer.

Kardinal Schönborn hat es selber getan

Der Priester wird von der Journalistin auf ein Interview mit dem Straßenmagazin ‘News’ vom Juni 2007 angesprochen.

Das Straßenmagazin präsentierte den Geistlichen als Teil der Wiener Schickimicki-Gesellschaft.

Über diesen Artikel ist der Priester nicht glücklich: Er hätte das Interview nicht geben sollen. Es habe ihm „viel an Spott und Kritik“ eingebracht.

Die damals gemachten Angaben zu seiner bevorzugten Anzugmarke „Boss“ bestätigte Hw. Faber allerdings: „Ich hätte aber keine Photos im Diesel Geschäft machen sollen, das ist nicht meine Marke. Da war ich ein Depp, der den Fehler gemacht hat, nicht nein zu sagen.“

Kardinal Schönborn habe ihm gesagt, daß man nicht allen Medien Interviews geben müsse: „Ich hab’ mich dann aber gefreut, daß er selber ‘News’ ein paar Wochen später doch wieder ein Interview gegeben hat.“

Es sei normal, daß er hin und wieder auf die Nase falle, wenn „man Hunderte Interviews“ gebe.

Kein Heil für Homos

Ferner äußerte sich Hw. Faber über den vor seiner Konsekration abgetretenen Linzer Weihbischof Gerhard Wagner.

Hw. Faber hat sich über ihn nach eigenen Angaben „fürchterlich geärgert“.

Ein Bischof müsse ein Brückenbauer sein, „nicht ein Streitlustiger, der Menschen ausgrenzt, indem er Homosexuelle als heilbar und krank bezeichnet“.

Das zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht angenommene Rücktrittsgesuch von Mons. Wagner bezeichnete der Dompfarrer als „völlig angenommen“:

„Der Kardinal hat diese Zusicherung vom Papst bekommen. Das war eine kurze, heftige Geschichte, aber sie ist vorbei.“

Nach dem Interview mit dem ‘Kurier’ ging Hw. Faber mit der österreichischen Radiojournalistin Claudia Stöckl auf eine Vernissage.

„Nec laudibus nec timore!“

Seliger Clemens August Kardinal von Galen, Wahlspruch

Es gelten die traditionellen katholischen Begriffsdefinitionen.

 
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